TRINK-ASSET: Datenplattform zur verbesserten Entscheidungsfindung im Asset-Management
Wasserversorgungsunternehmen haben ein vitales Interesse daran, die Nutzungsdauer ihrer Anlagen und Leitungen möglichst gut auszuschöpfen, um nachfolgenden Generationen eine gut funktionierende Versorgungsinfrastruktur ohne Instandhaltungs- und Investitionsstau zu übergeben und gleichzeitig die immer komplexeren und in ihrer Anzahl wachsenden Herausforderungen bewältigen zu können. Ein geeignetes Instrument hierfür ist das Asset-Management, mit dem sich Potenziale in der Digitalisierung, Roboterisierung, Miniaturisierung und der künstlichen Intelligenz heben lassen. Bei der Einführung und Umsetzung eines Asset-Managements stehen Wasserversorger jedoch häufig vor der Herausforderung, dass die eigenen Datenbestände veraltet und darüber hinaus strukturell dezentral gelagert sind. Vor diesem Hintergrund wurde im Rahmen des DVGW-geförderten Projektes „TRINK-ASSET“ das Grobkonzept einer Datenplattform entwickelt, mit der eine unternehmensübergreifende Erschließung dezentraler Datenbestände möglich werden soll, um in der Folge bestehende Datenlücken zu schließen.
von: Peter Lévai, Martin Offermann (beide: IWW Zentrum Wasser) & Dr. Martin Wagner (TZW:DVGW-Technologiezentrum Wasser)
Der Leitfaden „Artenschutz“ – ein Ansatz zur Beschleunigung wasserrechtlicher Verfahren?
Bei wasserrechtlichen Verfahren sind verschiedene Prüfungskategorien zu berücksichtigen, zu denen u. a. die Artenschutzprüfung mit der Berücksichtigung europäisch geschützter Arten zählt. Für den DVGW ist in diesem Zusammenhang ein Leitfaden „Artenschutz“ erstellt worden, der auf die besonderen Verhältnisse in Grundwasserfördergebieten abgestimmt ist. Dieser Leitfaden gibt einen umfassenden Einblick in das Thema europäischer Artenschutz, wichtige Hinweise für die Behandlung der Artenschutzbelange in Wasserrechtsverfahren und richtet sich vor allem an Wasserversorger und externe Gutachter bei der Erstellung des Fachbeitrags Artenschutz, aber auch an die Fachbehörden bei der Durchführung der Artenschutzprüfung. Der Fachbeitrag stellt sowohl den Ablauf einer Artenschutzprüfung als auch den DVGW-Leitfaden selbst vor.
von: Dr. Richard Raskin (raskin Umweltplanung und Umweltberatung GbR) & Dr. Michael Denneborg (ahu GmbH)
Ansätze für Trinkwasser-Lastmanagement auf Verbraucherseite
Wie können Versorgungsunternehmen ihre Infrastrukturen technisch und wirtschaftlich auf Spitzennachfragen bei Extremwetterereignissen vorbereiten? Und wie können hierbei Verbraucher – z. B. unter Bedingungen anhaltender Hitze und Trockenheit – einbezogen werden, um Spitzenlasten zu glätten und damit einen verlässlichen Betrieb zu gewährleisten? Diesen Fragen sind die Autoren dieses Fachbeitrags im Rahmen des BMBF-Forschungsprojektes „Flexitility“ nachgegangen. Im Ergebnis hat sich eine hohe Bereitschaft der Verbraucher zur Mitwirkung gezeigt. Flexible Tarifmodelle und Nudging können dabei unterstützen, Wasserverbräuche besser nach den Versorgungskapazitäten auszurichten.
von: Axel Dierich, Dr. Shahrooz Mohajeri (beide: inter 3 GmbH) & Jörg Walther (BTU Cottbus-Senftenberg)
Sichere Routinen für den Notfall
Jederzeit funktionierende Versorgungsinfrastrukturen sind die essenzielle Basis unserer Gesellschaft. Gleichzeitig ist davon auszugehen, dass Extremereignisse in Zukunft sowohl stärker ausfallen als auch häufiger auftreten werden. Wie gut ist Deutschland auf diese Entwicklung vorbereitet? Wer hilft wem im Katastrophenfall? Und wer bringt Einsatzkräfte, Betreiber kritischer Infrastrukturen und Krisenmanagement schnell und effizient zusammen? Der Vergleich mit den Niederlanden zeigt, dass in diesem Bereich in der Bundesrepublik durchaus noch Nachholbedarf besteht.
von: Dr. Eva Benz & Anouk Kaminske (beide: BIL eG)
Wasserstoffwirtschaft: Optimal genutzte Daten unterstützen Versorgungsunternehmen bei der Nachhaltigkeit
Grüner Wasserstoff ist der Energieträger der globalen Energiewende. Damit Versorgungsunternehmen diesen ideal nutzen können, müssen sie u. a. auch Daten erheben und daraus gewonnene Einblicke nutzen – denn nur so werden Dekarbonisierungsziele und ein reibungsloser Übergang erreicht. Der vorliegende Fachbeitrag beschreibt vor diesem Hintergrund, wie Versorgungsunternehmen bei laufendem Betrieb die Möglichkeiten der grünen Wasserstoffwirtschaft ausschöpfen können.
von: Douglas Nunez (AVEVA Group)
Kurzstudie zu Prozesswärme im industriellen Mittelstand: ohne Wasserstoff keine Klimaneutralität
Auf welche klimafreundlichen Technologien sollten Unternehmen mit hohen Prozesswärmebedarfen am Standort Deutschland zukünftig setzen? Mit Blick auf Klimakrise und Gasmangellage ist diese Frage für energieintensive Mittelstandsunternehmen existenziell. Antworten dazu liefert eine von der Initiative „Klimahafen Gelsenkirchen“ präsentierte und von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderte Kurzstudie. Die wesentlichen Ergebnisse und Empfehlungen aus dieser Studie werden im vorliegenden Fachbeitrag vorgestellt und erläutert.
von: Lars Baumgürtel (ZINQ-Gruppe), Wolfgang Jung, Stephan Rath (beide: Wissenschaftspark Gelsenkirchen GmbH) & Timo Schenkhorst (IHK Nord Westfalen)
Entfernung von geruchsrelevanten Begleitstoffen aus Biogas
Biogasbegleitstoffe können den sicherheitsrelevanten Warngeruch von odorierten Gasen verändern. Vor diesem Hintergrund hat das DVGW-Forschungsvorhaben BiOdor mögliche Quellen und Senken geruchsaktiver Begleitstoffe bei der Biogasproduktion untersucht. Als relevante Stoffgruppe wurden dabei Terpene ausgewählt, die als sekundäre Pflanzenstoffe z. B. in Zitrusfrüchten vorkommen und mit dem pflanzenstämmigen Substrat in die Biogasanlage gelangen. Aus den Ergebnissen wurden Handlungsempfehlungen zur Vorbeugung der Geruchsveränderungen abgeleitet, die in das DVGW-Regelwerk einfließen können.
von: Peter Kussin, Kerstin Kröger, Jochen Schütz, Friedemann Mörs & Dr. Frank Graf (alle: DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts für Technologie)