Durch die Veröffentlichung der neuen DVGW-Arbeitsblätter W 392 und W 400-3-B1 im September 2017 wird den Wasserversorgungsunternehmen mit dem „Infrastructure Leakage Index“ (ILI) eine neue, international weit verbreitete Kennzahl zur Beurteilung von Wasserverlusten angeboten. Der ILI berücksichtigt mehr für den Wasserverlust relevante Strukturparameter als der bisher gebräuchliche „spezifische reale Wasserverlust“ (qVR) und ermöglicht es den Wasserversorgern, sich auch international zu vergleichen. Der Beitrag soll offene Fragen zur Anwendung der neuen DVGW-Arbeitsblätter im Hinblick auf den ILI beantworten.
von Erwin Kober (RBS wave GmbH) & Thomas Prein (Stadtwerke München GmbH)
Nach dem DVGW-Arbeitsblatt W 392 erfolgt die Bekämpfung von Wasserverlusten in erster Linie aus hygienischen, versorgungstechnischen, sicherheitstechnischen sowie ökologischen Gründen. Bei mittleren und hohen Wasserverlusten sind neben den zuvor aufgezählten Gründen zusätzlich auch wirtschaftliche Aspekte von Bedeutung. Um Wasserverluste in einem Versorgungssystem zu reduzieren, müssen geeignete Methoden und Technologien eingesetzt werden, um Leckagen möglichst schnell erkennen und beheben zu können. Der Beitrag beschreibt ein firmeninternes Forschungsprojekt, bei dem eine alternative Methodik zur Erkennung von Leckagen im Praxiseinsatz erprobt wurde.
von Dr.-Ing. Esad Osmancevic & B. Eng. Patrick Gaus (beide: RBS wave GmbH)
Trinkwasser muss keinen Vergleich mit Mineralwasser scheuen und ist am Hahn jederzeit verfügbar. Doch worauf basiert diese Verfügbarkeit, und wie gut kennen die Versorgungsunternehmen ihr Rohrnetz? Diese Kenntnis beeinflusst die Investitions- und Betriebskosten, die Sicherheit des Netzbetriebs und das Vertrauen der Kunden. Die Versorgungsunternehmen sind gut beraten, diese Kenntnis zu pflegen und für eine bedarfsgenaue Vorhaltung von Personal und Material und für eine zielgerichtete und nachhaltige Instandhaltung zu nutzen. Obwohl moderne Messtechnik, Sensorik und Online-Überwachung es zwar ermöglichen, Schäden, Wasserverluste und Versorgungsunterbrechungen immer schneller zu erkennen und zu beheben, bieten sie jedoch keine Sicherheit vor Überraschungen. Der Beitrag zeigt auf, wo ein tiefer gehender Blick ansetzen kann.
von Klaus Büschel (DVGW e. V.)
Am 10. Mai 2019 nimmt die Mitteldeutsche Netzgesellschaft Gas mbH (MITNETZ GAS) ihr sogenanntes „Wasserstoffdorf“ im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen offiziell in Betrieb. Das Unternehmen gibt damit den Startschuss für die rund zweijährige Forschungsphase des Projektes „HYPOS: H2-Netz“, die bis Ende 2021 geplant ist. Ziel des Vorhabens ist es, in einem realen Testfeld sowohl Wasserstoffinfrastrukturen als auch die Verwendung von Wasserstoff technisch, wirtschaftlich und ökologisch zu bewerten. Der Beitrag beschreibt sowohl die Konzeption als auch die Installation der Versuchsfelder auf dem 12.000 Quadratmeter großen Gelände.
von Martin Glas (MITNETZ GAS)
Getrieben durch die Notwendigkeit des Klimaschutzes kommt die Wasserstoffwirtschaft in Europa in Bewegung. Fossiles Erdgas gerät zunehmend unter Druck, der „Game Changer“ im Energiesystem der Zukunft kann CO2-neutraler Wasserstoff sein. Das Gasinfrastrukturunternehmen Gasunie beteiligt sich in diesem Zusammenhang an zahlreichen Wasserstoff-Studien und -Projekten. Gemeinsam mit dem Stromnetzbetreiber Tennet hat das Unternehmen Anfang 2019 eine Studie mit dem Titel „Infrastructure Outlook 2050“ vorgelegt, in der Strom- und Gasnetze gemeinsam simuliert werden. Ein zentrales Ergebnis der Studie ist, dass Strom- und Gasnetze in Zukunft gemeinsam eine entscheidende Rolle für die Energieversorgung spielen und komplementäre Funktionen erfüllen. In den Niederlanden plant Gasunie den Aufbau eines nationalen Wasserstoff-Netzwerks. Die ersten Meilensteine für den großtechnischen Transport und die Speicherung von Wasserstoff wurden im Rahmen des Projekts HyStock 2018 bereits erreicht. Auch in Deutschland beschreitet Gasunie gemeinsam mit Thyssengas und Tennet den Weg in Richtung einer großindustriellen Nutzung von Power-to-Gas.
von Matthias Schulz (Gasunie Deutschland)
Seit Dezember 2018 ist der Weißdruck des neuen DVGW-Arbeitsblattes W 135 „Sanierung und Rückbau von Brunnen, Grundwassermessstellen und Bohrungen“ durch den DVGW veröffentlicht. Das neue Arbeitsblatt löst das nunmehr über 20 Jahre alte Vorgänger-Regelwerk aus dem Jahr 1998 als allgemein anerkannte Regel der Technik für Sanierungs- und Rückbauarbeiten von Brunnen, Grundwassermessstellen und Bohrungen ab und ist ab sofort auch für bereits laufende Baumaßnahmen anzuwenden. Der erste Teil des Beitrags soll dabei helfen, auf Grundlage des neuen Arbeitsblattes einen Einstieg in die speziellen Problemstellungen bei der Planung von Brunnenrückbauarbeiten und -sanierungen zu finden. Darüber hinaus gibt der Beitrag Hinweise aus der Praxis, um Risiken einschätzen zu können und Mängel bei der Planung und Durchführung derartiger Arbeiten zu vermeiden.
von Frank Herrmann & Ralf Dinkelmeyer (beide: Bieske und Partner Süd GmbH)
Eine weitere Tabelle zum Beitrag finden Sie hier!
Unter dem allgegenwärtigen Schlagwort der „Digitalisierung“ ist zu beobachten, dass auch in der Energie- und Wasserwirtschaft digitale Prozesse und Arbeitsabläufe immer stärker an Bedeutung gewinnen. Und gerade für junge Arbeitnehmer spielt die Möglichkeit, von überall aus Zugriff auf das Unternehmensnetzwerk zu haben, eine zunehmend wichtigere Rolle bei der Auswahl des Arbeitgebers. Gleichwohl haben in der jüngeren Vergangenheit immer wieder Datenlecks und IT-Pannen verdeutlicht, wie angreifbar digitale Strukturen auch heute noch sind. Der Beitrag stellt in Anbetracht dieser Ausgangslage verschiedene Ansätze vor, wie auch mittlere und kleine Branchenakteure ihre Informationssicherheit verbessern und damit eine nachhaltige Digitalisierung ihrer Prozesse umsetzen können.
von Rainer Stecken & Berthold Niehues (beide: DVGW Service & Consult GmbH)
Bei Anwendung klassischer Untersuchungsmethoden für coliforme Bakterien oder Enterokokken gelingt die Identifizierung einer Kontaminationsquelle kurzfristig nur bei einem hohen und anhaltenden Eintrag. Ziel eines DVGW-Forschungsprojektes war es, eine praxistaugliche Methodik zur schnellen Vor-Ort-Anreicherung von Bakterien zu entwickeln sowie zusätzlich molekularbiologische Identifizierungsverfahren weiterzuentwickeln, um für die Praxis Werkzeuge für eine schnelle und eindeutige Identifizierung der Eintragsstelle zu etablieren. Der Beitrag stellt die zentralen Erkenntnisse des Forschungsvorhabens vor.
von Dr. Andreas Korth, Dr. Heike Petzoldt (beide: TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser, Außenstelle Dresden), Dr. Michael Hügler (TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser) & Oliver Thronicker (Blue Biolabs GmbH)
Der Nachweis von Indikatorbakterien wie z. B. E. coli zeigt zwar eine fäkale Belastung im Gewässer an, erlaubt jedoch keinen Rückschluss auf den Ursprung dieser Belastung. Mithilfe sogenannter Microbial-Source-Tracking-Methoden (MST) ist es möglich, der Herkunft solcher Verunreinigungen auf die Spur zu kommen. Der Beitrag erläutert die Funktionsweise dieser Methoden und stellt anhand von ausgewählten Einzugsgebieten dar, welche Erfahrungen damit gemacht werden konnten.
von Claudia Stange & Prof. Dr. Andreas Tiehm (beide: TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser)
Das Management von Anlagen der Wasserversorgung sowie entsprechende Betriebs- und Instandhaltungsprozesse berühren unmittelbar die Nachhaltigkeit, Versorgungssicherheit und Kosteneffizienz der deutschen Wasserversorgung. In diesem Zusammenhang ist in der Branche ein zunehmendes Bewusstsein dafür entstanden, dass die hier verorteten Prozesse effizient zusammengeführt und effektiv gesteuert werden müssen. Unter dem Begriff „Technisches Anlagenmanagement“ (nachfolgend: TAM) werden hierbei alle zugrunde liegenden Einzelprozesse zusammengefasst. Basierend auf vorliegenden Normen und dem DVGW-Regelwerk wurde im Rahmen eines DVGW-Forschungsprojekts (Förder-Nr.: W 201743) ein umfangreicher Fragebogen entwickelt, welcher den Stand und die Art der unternehmensinternen Umsetzung des TAM identifiziert. Der onlinebasierte Fragebogen wurde von zehn Praxispartnern genutzt. Hieraus konnten im Anschluss praxisnahe Hinweise zur Integration des TAM in Wasserversorgungsunternehmen abgeleitet werden.
von Peter Lévai & Marius Kobert (beide: IWW Zentrum Wasser)
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