Mit der Wirkungsbezogenen Analytik können Wasserproben auf ihre Belastung mit toxikologisch wirksamen Substanzen untersucht werden. Durch den Einsatz einer Biotestbatterie lassen sich verschiedene Endpunkte abdecken. Die Untersuchung mehrerer Wässer zeigte bei einigen Bioassays zum Teil zwar deutliche Effekte. Bei der wirkungsbezogenen Untersuchung einer Vielzahl bekannter Spurenstoffe fällt jedoch auf, dass nur wenige dieser Stoffe in relevanten Konzentrationen Wirkungen zeigen. Dies deutet auf unbekannte wirkende Spurenstoffe in den Wässern hin, auf die in Zukunft ein besonderes Augenmerk gelegt werden sollte.
von Dr. Lena Betz, Julia Mannes, Sina Maunz, Büşra Çakır, Markus Flörs, Dr. Wolfram Seitz & Dr. Rudi Winzenbacher (alle: Zweckverband Landeswasserversorgung)
Mit der novellierten Trinkwasserverordnung (TrinkwV) und der neuen Trinkwassereinzugsgebieteverordnung (TrinkwEGV) wurde 2023 die dritte EU-Trinkwasserrichtlinie in deutsches Recht umgesetzt. Damit kommen neue Pflichten im Risikomanagement auf die Betreiber von Wassergewinnungsanlagen zu. Aus diesem Grund testet das TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser zusammen mit badenovaNETZE eine praxisnahe Vorgehensweise zur Umsetzung des Risikomanagements vom Einzugsgebiet bis zur Übergabe an die Verbraucherinnen und Verbraucher. In dem vom badenova-Innovationsfonds geförderten Forschungsprojekt ResiTrink! sollen zudem mögliche Synergien zwischen allgemeinem Gewässer- und Ressourcenschutz genutzt werden sowie eine „Blaupause“ für andere Versorgungsgebiete entstehen.
von Dr. Birgit Maria Müller, Tanja Vollmer, Friederike Brauer, Sebastian Sturm
(alle: TZW), Simon Brenner & Niklas Simon (beide: badenovaNETZE)
In den Gewässern Europas ist es in den letzten Jahrzehnten zu einem verstärkten Auftreten von gebietsfremden Tier- und Pflanzenarten (Neobiota) gekommen. Diese können die Ökosysteme nachhaltig verändern und auch zu Problemen in den Wasserversorgungsanlagen führen – mit Folgen sowohl für die Qualität als auch für den Betrieb der Fördereinrichtung und Aufbereitungsstufen. Vor diesem Hintergrund wurde im Rahmen des Projektes Neobiota eine wissenschaftliche Studie zur Erfassung und Beurteilung möglicher zukünftiger Gefährdungen durch das Auftreten von gebietsfremden Spezies erstellt.
von Dr. Michael Hügler (TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser)
Der Klimawandel verursacht Extremwettereignisse, führt aber auch zu allmählichen
Veränderungen, die sich auf die Trinkwasserversorgung auswirken können. Während die Auswirkungen auf die verfügbare Wassermenge, also die Quantität, bereits ausführlich untersucht wurden, zielte das Projekt KLIWAQ im Rahmen des DVGW-Zukunftsprogramms Wasser auf die Folgen des Klimawandels für die Qualität des Roh- und Trinkwassers ab. Dabei zeigte sich, dass Oberflächengewässer bisher am stärksten betroffen sind und Temperaturveränderungen als häufigste Auswirkung auftreten. Im Vergleich zu den Auswirkungen auf die Quantität sind die Qualitätsprobleme aktuell jedoch noch von geringerer Bedeutung für die Trinkwasserversorgung.
von Merle Käberich, Dr. Frank Sacher, Dr. Michael Hügler (alle: TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser), Ursula Karges & Dr. Bernd Bendinger (beide: IWW Institut für Wasserforschung gGmbH)
Immer wieder neue, individuell angepasste Lösungen für die anspruchsvollen Rahmenbedingungen vor Ort zu finden – dies war ein wesentlicher Schlüssel für die erfolgreiche Erhöhung eines Stahlbeton-Saugschachts auf dem Gelände des Wasserwerks in Hengsen bei Dortmund. Zu den nicht alltäglichen Bauleistungenzählten eine sichere Beherrschung der anspruchsvollen Bauwerksradien und ein exakt auf die kalten Wintertemperaturen sowie die gehobenen Hygieneansprüche abgestimmter Baustoffeinsatz.
von Ingo Wrobel-Schlicker (Gelsenwasser AG) & Dominik Flint (Flint Bautenschutz GmbH)
Die Vermeidung von klimaschädlichen Methanemissionen, wie sie bei der Förderung und dem Transport von Erdgas entstehen können, ist im Kontext des Klimaschutzes eine wichtige Aufgabe und rückt verstärkt in die öffentliche Wahrnehmung. Vor diesem Hintergrund hat sich im Oktober 2023 ein DVGW-Workshop mit der Frage befasst, wie solche Emissionen auf Verdichterstationen in Zukunft vermieden bzw. reduziert werden können. Der vorliegende Fachbeitrag stellt die dabei gemachten Erkenntnisse und die daraus abgeleiteten Empfehlungen vor.
von Mirco Lehners (Gasunie Deutschland GmbH & Co. KG), Robert Sixt (bayernets GmbH) & Felix Fahling (DVGW e. V.)
Der Energieträger Wasserstoff stellt nicht nur in Deutschland eine vielversprechende Option zur Dekarbonisierung der verschiedenen Sektoren da. Auch in anderen (europäischen) Ländern gibt es derzeit Projekte, in denen der Einsatz von Wasserstoff im Erdgasnetz und die Tauglichkeit der entsprechenden Systeme und Infrastrukturen untersucht wird. Das Projekt 20HyGrid ist hierfür ein gelungenes Beispiel: In ihm untersucht der Verteilnetzbetreiber Delgaz Grid SA, wie sich eine Beimischung von bis zu 20 Vol.-% Wasserstoff auf die rumänischen Gasverteilnetze und verschiedene Endkundengeräte auswirkt. Der vorliegende Beitrag beschreibt das Vorhaben und gibt einen Überblick über die dabei gemachten Erkenntnisse.
von Dr. Cristian Călin, Viorel Ovidiu Oprea & Mihnea Dorin Bloj (alle: Delgaz Grid SA)
Der Energieträger Wasserstoff soll bei der Dekarbonisierung und dem Erreichen der Klimaschutzziele in Deutschland in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Neben dem Industrie- und Verkehrssektor ist sein Einsatz auch im häuslichen Bereich – und hier speziell in der Wärmeversorgung – angedacht. Nachdem der erste Teil dieses Fachbeitrags u. a. einen Überblick über die bereits vorhandenen Erkenntnisse aus Forschung und Regelsetzung bezüglich des häuslichen Wasserstoffeinsatzes gegeben hat, beschäftigt sich der vorliegende zweite Teil vor allem mit der Umsetzung der Gasumstellung sowie dem Stand des technischen Regelwerkes der „Normungsroadmap Wasserstofftechnologien“.
von Kai-Uwe Schuhmann, Holger Stange, Dennis Klein, Christian Wiedenhöft (alle: DVGW e. V.) & Andreas Strauß (DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts für Technologie)
Seit der Liberalisierung des Energiemarktes sind die meisten Unternehmen in der Ver- und Entsorgungswirtschaft Mehrspartenunternehmen. Dies bedeutet für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Netzbetrieb oder der Netzplanung, dass sie oft auch für Sparten zuständig sind, die nicht Bestandteil ihres Studiums oder ihrer Ausbildung waren. In diesem Kontext setzt der akkreditierte weiterbildende Masterstudiengang für Netztechnik und Netzbetrieb (M. Eng.) an und bietet attraktive Möglichkeiten, sich berufsbegleitend auf Fach- und Führungsaufgaben in Netzgesellschaften mit Mehrspartenorganisation vorzubereiten. Die Redaktion der „DVGW energie | wasser-praxis“ hat mit dem Dekan der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, Professor Dr.-Ing. Jens Wagner, über Zweck, Inhalte und Ziele des Studiengangs gesprochen.
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