Drei Herausforderungen kennzeichnen derzeit die Gas- und Wasserwirtschaft in Deutschland: der demografische Wandel, der Klimawandel und die Energiewende. Innovationen und Dialog sind jetzt die entscheidenden Faktoren, um die Geschäftsmodelle der Versorgungswirtschaft von morgen sicherzustellen und die Dekarbonisierung voranzutreiben. Der DVGW-Leitkongress gat | wat mit großer Dialogmesse leistet hierfür einen wichtigen Beitrag.
Die vorliegenden Auswertungen von Bestands- und Ereignisdaten wurden in Analogie zur Veröffentlichung aus dem Jahr 2016 um die Jahre 2015 bis 2017 erweitert. Grundlage sind Daten aus den Berichtsjahren 2015 bis 2017 nach den Kriterien des DVGW-Arbeitsblattes G 410 „Bestands- und Ereignisdatenerfassung Gas“. Bei den Ereignisanalysen wurde abweichend ein größerer Betrachtungszeitraum ab 1981 gewählt, um langfristige sicherheitstechnische Erkenntnisse zu erzielen. Mit dieser Veröffentlichung kommt der DVGW seiner angekündigten Berichtspflicht in anonymisierter Form nach.
von Ronny Lange (inetz GmbH), Jonas Schmidinger (bnNETZE GmbH), Agnes Schwigon (DVGW e. V.) & Dr. Michael Steiner (Open Grid Europe GmbH)
Nach mehr als einem halben Jahrhundert Laufzeit hatten die Armaturen, Rohrleitungen und Pumpen, die im Wasserwerk Gerauer Land die Versorgung der örtlichen Bevölkerung mit Trinkwasser sicherstellen, das Ende ihrer Lebensdauer erreicht. Bei der Erneuerung der Anlage war es das erklärte Ziel der Planer, insbesondere die Energieeffizienz wesentlich zu verbessern. Im Nachfolgenden werden die gesammelten Erfahrungen bei der Konzeption der neuen Druckerhöhungsanlage erläutert, da sie als Anregungen für Wasserversorgungsunternehmen mit gleichartigen Aufgabenstellungen dienen können.
von Hans-Joachim Nos & Martin Wurzel (beide: Zweckverband Wasserwerk Gerauer Land)
Der zweite Teil des Beitrags soll auf Grundlage des neuen DVGW-Arbeitsblattes W 135 einen Einstieg in die speziellen Problemstellungen bei der Durchführung von Brunnenrückbauarbeiten bieten sowie die Vor- und Nachteile der im neuen Regelwerk aufgeführten Rückbaumethoden mit den jeweiligen Anforderungen an Planer und Ausführende behandeln. Der Text gibt wie Teil 1 zusätzlich Hinweise aus der Praxis, um Risiken einschätzen zu können und Mängel bei der Planung und Durchführung derartiger Arbeiten zu vermeiden.
von Frank Herrmann & Ralf Dinkelmeyer (beide: Bieske und Partner Süd GmbH)
Die Initiative Erdgasspeicher e. V. (INES) hat die enervis energy advisor GmbH (enervis) damit beauftragt, im Rahmen einer Studie den Systemwert der deutschen Gasspeicher zu ermitteln. Dabei sollte herausgearbeitet werden, in welchem Umfang die Systemkosten ohne deutsche Gasspeicher ansteigen würden. Zu diesem Zweck wurden zwei Szenarien untersucht: Das Szenario „Speicherflexibilität“ setzt auf der installierten Infrastruktur im Gasmarkt auf. Diesem Szenario wird das Szenario „Flexibilitätsimport“ gegenübergestellt, das die Gasversorgung ohne Unterstützung der deutschen Gasspeicher betrachtet. Der Beitrag stellt die zentralen Erkenntnisse der Untersuchung vor und beleuchtet insbesondere, warum eine Anpassung des sogenannten Effizienzvergleichs notwendig ist, um den Systemwert der deutschen Gasspeicher zu erhalten.
von Sebastian Bleschke (INES Initiative Erdgasspeicher e. V.)
Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderte Forschungsprojekt RegEn-Kibo, auch als Projekt KIBOenergy bekannt, hat im Zeitraum von Juni 2015 bis November 2018 umfangreiche wissenschaftliche Untersuchungen im Rahmen der Energiewende durchgeführt. Mit einbezogen in die Untersuchungen war auch die Power-to-Gas-Technologie als wichtiges Bindeglied für die Sektorenkopplung der Teilenergiesysteme Strom, Gas, Wärme und Mobilität zu einem Gesamtenergiesystem. Der Beitrag fasst die Ergebnisse des Forschungsvorhabens zusammen und stellt darüber hinaus das kürzlich angelaufene Nachfolgeprojekt RegEnZell vor.
von Prof. Dr.-Ing. Peter Missal (EWR AG)
Die Erzeugung von erneuerbarem Methan (SNG) birgt ein erhebliches Potenzial für eine kosteneffiziente Energiespeicherung und eine sektorübergreifende Nutzung. Neben Wasserstoff muss für die Methanerzeugung dabei auch Kohlenstoffdioxid in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. In diesem Beitrag, der auf der Grundlage der vom DVGW geförderten Studie „Bewertung von Quellen und Abtrennungsverfahren zur Bereitstellung von CO2 für PtG-Prozesse“ entstand, werden die in Deutschland verfügbaren stationären CO2-Quellen des Energie- und Industriesektors inventarisiert und ihr langfristiges Potenzial analysiert. Darüber hinaus werden Technologien zur Bereitstellung von CO2 und die erwarteten Kosten der Abtrennung im industriellen Maßstab verglichen und bewertet.
von Dr. Johannes Schäffer, Felix Ortloff, Dr. Frank Graf (alle: DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut (EBI) des Karlsruher Instituts für Technologie), Udo Lubenau, Ronny Erler (beide: DBI Gas- und Umwelttechnik GmbH), Janina Senner & Caroline Imberg (beide: Gas- und Wärmeinstitut Essen e. V.)
Eine Flockungshilfsmittel-Dosierung führt bei der Flockenfiltration zu einer Verzögerung des Gütedurchbruches. Gleichzeitig kommt es zu einem schnelleren Anstieg des Filterwiderstandes. Ziel der Optimierung der Flockungshilfsmittel-Dosierung ist es, möglichst lange Filterlaufzeiten zu erreichen. Im vorliegenden Beitrag werden die Ergebnisse eines von der ATT geförderten Projektes, welches in Zusammenarbeit mit der Fernwasserversorgung Südthüringen und der Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH bearbeitet wurde, vorgestellt.
von Dr.-Ing. Burkhard Wricke & Katrin Bornmann (beide: TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser, Außenstelle Dresden)
Mit der Laserinduzierten Breakdown-Detektion (LIBD) steht eine Methode zur Verfügung, mit der in der Wasseraufbereitung der Rückhalt von Partikeln in Virengröße bestimmt werden kann. Messungen an Filteranlagen der klassischen Flockung/Filtration und der Ultrafiltration haben hinsichtlich der Nanopartikelrückhalte vergleichbar gute Ergebnisse geliefert. Insofern können die Bedenken ausgeräumt werden, dass bei der Flockung und Filtration des Rohwassers in der Trinkwasseraufbereitung mit höheren hygienischen Risiken als bei der Ultrafiltration zu rechnen ist.
von Dr. Pia Lipp (TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser), Gerhard Biwer (Zweckverband Wasserversorgung Kleine Kinzig), Hartmut Willmitzer (Thüringer Fernwasserversorgung) & Christian Girndt (Stadtwerke Trier Versorgungs-GmbH)
Die immer größer werdende Anzahl an Befunden organischer Stoffe in Grund- und Oberflächenwasser erfordert eine zielgerichtete Priorisierung und Selektion derjenigen Substanzen, die für die Wasserversorgung relevant und möglicherweise problematisch sind. Im hier vorgestellten Forschungsprojekt wurden ausgehend von intrinsischen Stoffeigenschaften sowohl wasserversorgungsspezifische Kriterien wie chemische Struktur und Verteilungskoeffizient des jeweiligen Stoffes bei rohwassertypischen pH-Werten sowie die Entfernbarkeit der Stoffe in natürlichen und technischen Systemen als auch die Eintragspfade in Gewässer und die typische Verwendung der Stoffe betrachtet. Anhand von verschiedenen Stoffverteilungs- und Abbaumodellen sowie vertieftem Expertenwissen wurde eine nachvollziehbare und transparente Vorgehensweise entwickelt, mit der aus der Vielzahl von in verschiedenen Stoffdatenbanken enthaltenen Substanzen durch geeignete Filtersysteme eine schrittweise Selektion von trinkwasserrelevanten prioritären Stoffen erfolgen kann. Aus einer Datenbank mit 10.400 gewässerrelevanten Stoffen wurden zunächst 763 Verdachtsstoffe ermittelt, von denen im weiteren Verlauf 89 Substanzen als sogenannte „Hot-Targets“, also trinkwasserrelevante prioritäre Stoffe, die mittels Ozonung und Aktivkohlebehandlung nicht entfernt werden können, identifiziert wurden – darunter u. a. das Lösungsmittel 1,4-Dioxan. Die ermittelte Stoffliste ist als vorläufig und aufgrund der eingeschränkten Datenbankabfrage als noch nicht vollständig zu betrachten und stellt keine obligatorische Empfehlung für regulatorische Schritte oder die Anpassung von Überwachungsprogrammen dar.
von Dr. Karsten Nödler, Dr. Marco Scheurer, Dr. Oliver Happel, Dr. Frank Sacher & Prof. Dr. Heinz-Jürgen Brauch (alle: TZW: DVGWTechnologiezentrum Wasser)
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