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Interview: „Wir werden einen Zusammenbruch des Energiesystems erleben, wenn wir zu rasch aus dem Energieträger Erdgas aussteigen!“

Seit Ende des vergangenen Jahres kooperiert der DVGW noch enger mit dem Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellenverband (DWV). Die Redaktion hat im Rahmen des alljährlichen Sommerinterviews mit Prof. Dr. Gerald Linke, DVGW-Vorstandsvorsitzender, und Werner Diwald, Vorstandsvorsitzender des DWV, über die Zusammenarbeit der Verbände, Strategien zur Implementierung eines Wasserstoff-Markthochlaufs in allen Sektoren und den Umgang der Gaswirtschaft mit Defossilierungsverpflichtungen im Kontext der sich nochmals verschärfenden zukünftigen Klimaschutzziele gesprochen.

Faktencheck: Wasserstoff und die Win-Win-Situation für Klima und Wirtschaft

 

Einfluss von Wasserstoff auf Kunststoffrohre und Formteile untersucht – Wasserstoffintegrität belegt

Als Energieträger der Zukunft soll grüner Wasserstoff zur Dekarbonisierung des Wärme-, Mobilitäts- und Industriesektors beitragen. Um dieses Potenzial gerade im Gebäudebereich optimal zu nutzen, gilt es aktuell die in Gasverteilnetzen eingesetzten Werkstoff-, Rohr- und Bauteillösungen auf deren Wasserstoffintegrität hin zu bewerten, damit diese Netze auch zukünftig weiter genutzt und perspektivisch ausgebaut werden können. Vor diesem Hintergrund hat die Kunststoffrohr-Industrie eine Vielzahl internationaler Testfeld- und Pilotinstallationen initiiert, um den Einfluss von Wasserstoff auf Kunststoffrohrleitungen zu untersuchen. Auf Grundlage der derzeit vorliegenden Studien und Veröffentlichungen ist davon auszugehen, dass Rohre und Formteile aus den Werkstoffen PE 80, PE 100, PE 100-RC und PA-U12 unter den untersuchten Randbedingungen für den Transport von Wasserstoff geeignet sind.

von Andreas Redmann (Kunststoffrohrverband e. V.)

Gasspeicher und Gasnetze: Intelligenz statt Stahl

Vor dem Hintergrund der Klimaziele und der voranschreitenden Energiewende ist die Planung und der Bau von Gasnetzen mit Unsicherheiten verbunden. Sogenannte marktbasierte Instrumente können helfen, besser auf diese Unsicherheiten zu reagieren. Zur Anwendung kommen marktbasierte Instrumente erstmals bei der Zusammenlegung der beiden deutschen Gasmarktgebiete zum 1. Oktober 2021. Mit ihrer Hilfe können  auftretende Netzengpässe bewirtschaftet werden, ohne dass es dafür einen konventionellen Netzausbau braucht. Die deutschen Gasspeicher werden als Teil marktbasierter Instrumente von großer Bedeutung sein und einen ganz wesentlichen Beitrag zur Beseitigung von Engpässen im Netz leisten. Zur Optimierung der marktbasierten Instrumente hat die Initiative Erdgasspeicher e. V. (INES) im Februar 2021 im Rahmen einer Studienveröffentlichung Vorschläge in die Diskussion eingebracht.

von Sebastian Bleschke (Initiative Erdgasspeicher e. V.)

Grünes Methan für Verkehr und Energieversorgung – Forschung und Industrie legen Zwischenergebnisse im Projekt MethQuest vor

Gasbasierte Energiesysteme haben im Kontext der Energiewende den Vorteil, dass das bislang genutzte fossile Erdgas Schritt für Schritt durch Gas aus erneuerbaren Quellen ersetzt werden kann. Im Rahmen der  sogenannten Zwei-Energieträger-Welt können strom- und gasbasierte Technologien somit gemeinsam einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen beitragen. Das Projekt „MethQuest“ hat es sich in diesem Kontext zum Ziel gesetzt, die bislang existierenden Verfahren, mit denen erneuerbare Gase erzeugt werden können, weiterzuentwickeln und zu verbessern. Der Beitrag stellt die dabei in den einzelnen Teilprojekten gewonnenen Zwischenergebnisse vor und gibt einen Ausblick auf die noch erforderlichen Schritte.

von Dr. Frank Graf, Dr. Simon Verleger, Wolfgang Köppel & Johanna Gegenheimer (alle: DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts für Technologie)

Maßnahmen zur Vermeidung von Algenwachstum im Wirkbereich von UV-Anlagen

Die UV-Desinfektion hat sich bei der Aufbereitung von Trinkwasser als zuverlässige Technik etabliert und weist gegenüber oxidativ wirkenden chemischen Desinfektionsmitteln (wie z. B. Chlor) einige Vorteile auf. Einige Wasserversorgungsunternehmen haben in der Vergangenheit zugleich die Erfahrung gemacht, dass es im Wirkbereich der UV-Anlagen zur lokal begrenzten Ausbildung eines Algenbiofilms kommen kann. Da die Datenlage zu diesem Phänomen bislang eher gering war, hat ein DVGW-Forschungsvorhaben (Förderkennzeichen: W 201516) potenziell betroffene Standorte auf mögliche Einflussfaktoren untersucht und Abhilfe- und Vorsorgemaßnahmen erfasst. Der Beitrag stellt das Projekt vor und gibt wertvolle Hinweise, wie Wasserversorger ein potenzielles Algenwachstum vermeiden können.

von Dr. Jutta Eggers & Dirk Hochmuth (beide: TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser)

Anpassungen an den Klimawandel im Flussgebietsmanagement

Im Rahmen des von der EU geförderten Forschungsprojekts BINGO (Bringing INnovation to onGOing water management) haben die beteiligten Forschungseinrichtungen verschiedene Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel in der Wasserwirtschaft untersucht. In Rahmen einer Fallstudie im Wupperverbandsgebiet wurde dabei eine Methodenkombination entwickelt und erprobt, um die Kostenwirksamkeit von Hochwasserschutzmaßnahmen im urbanen Raum der Stadt Wuppertal zu bewerten. In diese Bewertung sollte das Gefahrenpotenzial für Personen- und Sachschäden sowie für Gewässergütegefahren einfließen. Im Fokus der Fallstudie stand der Mirker Bach als Zulauf der Wupper. Der Beitrag erläutert das Vorgehen der Forscherinnen und Forscher und stellt zentrale Untersuchungsergebnisse vor.

von Clemens Strehl, Andreas Hein (beide: IWW Zentrum Wasser), Marc Scheibel, Paula Lorza, Daniel Heinenberg (alle: Wupperverband) & Prof. Dr. Andreas Hoffjan (TU Dortmund)

Zweistufige Aufreinigung von Schweinegülle und Gärresten mit Membranverfahren

Die Grundwasserspeicher und Oberflächengewässer sind bereits heute in zahlreichen Gegenden in ganz Deutschland übermäßig stark durch Überdüngung bzw. die Stickstoffverbindung Nitrat belastet. Grund ist häufig der Einsatz von Gülle aus der (Massen-)Tierhaltung bzw. von Gärresten aus der Biogasproduktion, die zur Düngung landwirtschaftlich genutzter Flächen verwendet werden. Im Rahmen des Projektes KompaGG-N wurde deshalb untersucht, wie Gülle und Gärreste aufgereinigt und unerwünschte Einträge in die natürlichen Wasserressourcen folglich vermieden werden können. Im Hinblick auf den Klimawandel sind die dabei erarbeiteten Erkenntnisse gleich in mehrfacher Hinsicht wichtig: Neben dem Schutz der knapper werdenden Ressource Trinkwasser lassen sich dadurch auch die erheblichen Methanemissionen, die durch die Ausbringung unbehandelter Gülle entstehen, signifikant reduzieren.

von Prantik Samanta, Dr.-Ing. Florencia Saravia (beide: DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts für Technologie), Dr. Ewa Borowska & Prof. Dr. Harald Horn (beide: Engler-Bunte-Institut am Karlsruher Institut für Technologie)


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