Wasserstoff ist vielerorts noch ein Zukunftsverspechen. Die produzierende Industrie verweist gern auf Innovationsprojekte, die irgendwann grünen Stahl, klimaneutrale Chemieprodukte oder saubere Treibstoffe ermöglichen sollen. Nicht so in Hamburg: In wirtschaftlich schwierigen Zeiten setzt der städtische Energienetzbetreiber den Piloten und Leuchttürmen solide Fakten entgegen. Schritt für Schritt bauen die Hamburger Energienetze die ersten 40 Leitungskilometer der später 60 km mfassenden Netzinfrastruktur HH-WIN zur Versorgung von großen Hamburger ndustrieunternehmen mit Wasserstoff (H2). Pionierprojekte haben es schwer in Seiten vertagter Investitionsentscheidungen. Doch das Netz wird 2027 starten – auch Dank gewährter IPCEI-Förderung von Bund und Stadt und der Aufnahme in das eutsche Wasserstoff-Kernnetz.
von Bernd Eilitz (Hamburger Energienetze)
Damit Wasserstoff in Zukunft die ihm zugedachte Rolle als sauberer und wirtschaftlicher Energieträger ausfüllen kann, ist die Optimierung der Wasserelektrolyseverfahren zur Erzeugung grünen Wasserstoffs von essenzieller Bedeutung. Das ZBT – Zentrum für BrennstoffzellenTechnik forscht Anwendungsorientiert im Bereich der PEM- und AEM-Wasserelektrolyse und Entwickelt innovative Lösungen für diese Technologien. Der vorliegende Fachbeitrag
gibt in diesem Zusammenhang einen Überblick über den aktuellen Stand der Wissenschaft zu diesem Thema.
von Dr. Natalia Levin & Dr. Vimanshu Chanda (beide: ZBT – Zentrum für BrennstoffzellenTechnik)
Angesichts des Klimawandels, der zunehmend zu häufigeren und intensiveren Trockenperioden, aber auch zu Starkregenereignissen führt, muss die Wasserversorgungsinfrastruktur anpassungsfähiger und widerstandsfähiger gestaltet werden. Die klimatischen Veränderungen können die Lebensdauer und Effizienz der Wasserversorgungsinfrastruktur beeinträchtigen und zu höheren Belastungen und Schadensrisiken führen. Zusätzlich erfordert die für die Zukunft prognostizierte Ressourcenknappheit ein Umdenken und einen verantwortungsbewussteren Umgang mit unseren knappen Trinkwasserressourcen.
von Dr.-Ing. Michael Stranz (egeplast international GmbH)
Als zentrale Akteure der Wärmewende sind die deutschen Kommunen verpflichtet, sich in den nächsten Monaten und Jahren intensiv mit der kommunalen Wärmeplanung zu befassen und dabei tragfähige und auf die individuellen örtlichen Gegebenheiten zugeschnittene Lösungen zu erarbeiten. Zwar zeigen erste Erfahrungen, dass sich die kommunale Wärmeplanung als initiales Planungselement
der Energie- bzw. Wärmewende in der Praxis bewährt hat – gleichzeitig existieren verschiedene Herausforderungen bei der Umsetzung. Der vorliegende Fachbeitrag geht in diesem Zusammenhang zunächst auf die gesetzlichen Grundlagen der kommunalen Wärmeplanung ein und beschreibt dann, welche Aspekte bei der Umsetzung berücksichtigt werden müssen.
von Jan Kircher (EY Consulting GmbH)
Die Wärmeversorgung macht in Deutschland mehr als 50 Prozent des gesamten Endenergieverbrauchs aus und verursacht erhebliche CO2-Emissionen. Um in diesem Bereich die bis 2045 angestrebte Klimaneutralität zu erreichen, sind der großflächige Einsatz erneuerbarer Energien und die Nutzung unvermeidbarer Abwärme notwendig. An dieser Stelle kommt die kommunale Wärmeplanung ins Spiel: Mit ihr sollen die Kommunen in den nächsten Jahren den individuell besten und kosteneffizientesten Weg zu einer klimafreundlichen und fortschrittlichen Wärmeversorgung ermitteln. Wie dies vor Ort gelingen kann, zeigt der vorliegende Beitrag am Beispiel der energie schwaben.
von Helmut Kaumeier (energie schwaben gmbh)
Spätestens seit dem russischen Angriff auf die Ukraine ist das Thema Schutz kritischer Infrastrukturen (KRITIS) endgültig im sicherheitspolitischen Bewusstsein angekommen. Mit dem geplanten KRITIS-Dachgesetz will die Bundesregierung erstmals sektorübergreifende Mindestanforderungen für den physischen Schutz essenzieller Versorgungsbereiche einführen. Doch was genau kommt auf Versorger zu? Welche Maßnahmen sind verpflichtend, wo bestehen noch Unklarheiten – und wie lässt sich Resilienz ganzheitlich und strategisch denken? Im Interview erläutert Christian Heppner, Experte für Sicherheitsmanagement bei der SecCon Group GmbH, warum Resilienz mehr als nur Technik ist, weshalb Kommunen eine Schlüsselrolle spielen und wie Unternehmen sich systematisch auf die neue Regulierung vorbereiten können.
Im Rahmen der Energiewende und der bis zum Jahr 2045 angestrebten Klimaneutralität müssen fossile Energieträger und Rohstoffe in Deutschland konsequent durch erneuerbare Alternativen ersetzt werden – und das auch in Sektoren und Prozessen, die sich nur schwer elektrifizieren lassen. In diesem Zusammenhang kann der Energieträger Wasserstoff seine Vorteile ausspielen: Er lässt sich klimafreundlich aus erneuerbaren Energien erzeugen, ist in großem Maßstab importier- und speicherbar, kann in der bestehenden Gasinfrastruktur transportiert werden und ist in vielen Sektoren einsetzbar. Der vorliegende Beitrag erläutert vor diesem Hintergrund, wie eine ressourcenschonende Transformation des Energiesystems unter Berücksichtigung lokaler Gegebenheiten und Nutzeranforderungen mit Wasserstoff gelingen kann.
von Amin Khayatzadeh, Wolfgang Köppel (beide: DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts für Technologie), Stefan Gehrmann, Agnes Schwigon, Tonish Pattima, Andreas Schrader & Thomas Systermans (alle: DVGW e. V.)
Im Forschungsprojekt GOW-Opti im Rahmen des DVGW-Zukunftsprogramms Wasser (Förderkennzeichen W 202321) wurden mit Unterstützung des Umweltbundesamtes Optimierungspotenziale für gesundheitliche Regelungswertkonzepte und insbesondere deren Praxisumsetzung herausgearbeitet und beschrieben. Mit Bezug zu den identifizierten Lücken und Potenzialen wurden Handlungsempfehlungen in den Bereichen GOW-Konzept, Wissensbasis, Kommunikation, Harmonisierung, Verfügbarkeit und Zugang zu Daten sowie proaktives Monitoring erarbeitet. Die Umsetzung der Handlungsempfehlungen wird nun in Zukunft zu umfangreicherem Wissen und Verständnis von Regelungswertkonzepten sowie zu einer effizienteren Umsetzung in der Praxis und im Vollzug führen.
von Dr. Gerhard Schertzinger, Dr. Ulrich Borchers (beide: IWW Zentrum Wasser), Dr. Karsten Nödler & Nadine Löffler (beide: TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser)
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