Dekarbonisierung von industrieller Prozesswärme: Elektrifizierung oder Wasserstoff?

Die Dekarbonisierung von industrieller Prozesswärme ist ein wesentlicher Aspekt der Energiewende, der eher selten im Fokus der öffentlichen Diskussion steht. Dabei macht Prozesswärme etwa 20 Prozent des Endenergiebedarfs aus, die entsprechenden Prozesse sind oft hochgradig spezialisiert und optimiert. Die direkte Elektrifizierung von Prozesswärme und die Verbrennung von Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen werden als Lösungsoptionen gesehen, wobei beide Energieträger ihre jeweiligen Vor- und Nachteile haben.

von Dr.-Ing. Jörg Leicher & Dr.-Ing. Anne Giese (beide: Gas- und Wärme-Institut Essen e. V.)

 

Planung einer Pipeline-Versorgungsinfrastruktur für Wasserstofftankstellen in großem Maßstab

Im Streben nach einer nachhaltigeren Zukunft kann Wasserstoff als alternativer grüner Kraftstoff eine wichtige Rolle für eine emissionsfreie Mobilität spielen. Bislang war das Fehlen eines umfassenden Netzes von Wasserstofftankstellen (engl.: Hydrogen Refueling Station, kurz: HRS) ein Hindernis für die Aktivierung eines Wasserstoff-Mobilitätsmarktes. Dieser Artikel befasst sich mit der Planung eines Pipeline-Liefersystems, das auf den Bedarf von H2-Großtankstellen für schwere Last- und Nutzfahrzeuge zugeschnitten ist. Durch die Erläuterung der wichtigsten Anforderungen (wie Gasreinheit, Bedarfskapazität, Druckniveaus und Systemverfügbarkeit) zielt dieser Artikel darauf ab, qualitative Leitlinien zur Optimierung des H2-Versorgungssystems zu liefern.

von Maurizio Sciancalepore & René Verbücheln (beide: Open Grid Europe GmbH)

 

Maßnahmen zur Klimaanpassung
bei der Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen

Die Versorgung des Bundeslandes Sachsen mit Trinkwasser beruht zu großen Teilen auf den insgesamt 25 Trinkwassertalsperren des Freistaates. Deren Bewirtschaftung ist in den vergangenen beiden Jahrzehten in zunehmendem Maß vom fortschreitenden Klimawandel geprägt worden: Hochwasserereignisse auf der einen und Trocken- und Hitzeperioden auf der anderen Seite stellen in diesem Zusammenhang wesentliche Herausforderungen bei der Versorgung der Allgemeinheit mit Trinkwasser dar. Der vorliegende Beitrag erläutert vor diesem Hintergrund die Ausgangsbedingungen in Sachsen und gibt einen Überblick, mit welchen Maßnahmen die zuständige Landestalsperrenverwaltung diesen Herausforderungen begegnet.

von Stephan Schuch (Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen)

 

Empfehlungen für die künftige mengenmäßige Grundwasserbewirtschaftung in Zeiten des Klimawandels in Nordrhein-Westfalen – Teil 2

Die Entwicklung der Grundwasserstände und sinkende Grundwasserneubildungsraten werfen in vielen Regionen Nordrhein-Westfalens sowie deutschlandweit neue Fragen auf. Nach zwei ausgeprägten Trockendekaden mit deutlich abnehmender Grundwasserneubildung und angesichts weiterhin zu erwartender klimatischer Veränderungen zeichnet sich Anpassungsbedarf für die Bewirtschaftung der Grundwasservorräte ab. Wasserrechtliche Erlaubnisse und Bewilligungen müssen hinsichtlich ihrer mengenmäßigen Bemessung und Ausgestaltung auf die veränderte Situation ausgerichtet werden, um eine drohende Überbeanspruchung knapper werdender Grundwasservorräte auf Kosten nachfolgender Generationen zu verhindern.

von Dr. Sabine Bergmann (Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz
NRW) & Dr. Frank Herrmann (Forschungszentrum Jülich)

 

Vor den Engpass kommen: Wie die Berliner Wasserbetriebe sich auf künftige Beschaffungsengpässe vorbereiten

Die Berliner Wasserbetriebe (BWB), Deutschlands größtes Wasserver- und Abwasserentsorgungsunternehmen, haben einen Ansatz für ein Frühwarnsystem entwickelt, um dem Risiko von Beschaffungsengpässen aufgrund sich ändern der Umweltbedingungen und paralleler Krisen frühzeitig zu begegnen. Der vorliegende Fachbeitrag stellt den derzeitigen Stand der Systementwicklung dar, bettet ihn in den aktuellen politischen Zusammenhang ein, identifiziert kritische, für die Wasserwirtschaft essenzielle Materialien und Leistungen und zeigt die Operationalisierung von Parametern und die Voraussetzungen für die Implementierung des Frühwarnsystems auf. Im Mittelpunkt steht dabei die Herleitung eines dynamischen Risikoindikators, des sogenannten Kritikalitäts- oder K-Faktors. Ziel des Systems ist es, proaktiv und frühzeitig Maßnahmen bis hin zur Substitution von knapper werdenden Materialien und verfahrenstechnischen Anpassungen abzuleiten und die Resilienz des Unternehmens zu stärken.

von Anika Morenz, Dr. Leon Hempel, Claas Wagner, Kornelia Kern, Eva Exner & Prof. Dr. Christoph Donner (alle: Berliner Wasserbetriebe)

 

Wasserversorger und Feuerwehr –
warum sich eine gute Zusammenarbeit auszahlt

Neben der Versorgung mit Trinkwasser für die angeschlossenen Kunden wird das Leitungsnetz eines Wasserversorgers in aller Regel auch für die Löschwasserentnahme durch die Feuerwehr bei Bränden und Übungen genutzt. Dass diese meist schlagartige Entnahme von großen Wassermengen bei einem grundsätzlich nur für die Trinkwasserversorgung ausgelegten Versorgungsnetz zu Einschränkungen in Qualität und Menge führen kann, sorgt des Öfteren für Unmut zwischen Feuerwehr und Wasserversorger. Der folgende Fachbeitrag soll hier vorbeugen und Wege aufzeigen, wie dieser Unmut nicht nur verhindert werden, sondern auch eine Partnerschaft zwischen den beiden Parteien entwickelt werden kann.

von Pfeifer (Stadtwerk am See GmbH & Co. KG)

 

Risiken, Gefährdungen und
Schutzmaßnahmen – DVGW-Workshop zum sicheren Umgang mit Wasserstoff

Technische Sicherheit in Gasanlagen baut auf der Kenntnis von Gefährdungen und verbundenen Risiken auf. Zentrales Mittel zur Ermittlung, Analyse und Bewertung der Gefährdungen und deren Risiken ist die Gefährdungsbeurteilung: Mit ihr werden Schutzmaßnahmen abgeleitet und begründet. Ziel ist ein Sicherheitsniveau, das nach dem Energiewirtschaftsgesetz durch die Anwendung des DVGW-Regelwerks gegeben ist. Im Zuge der Versorgung der Allgemeinheit mit erneuerbaren Gasen erfährt Wasserstoff eine zunehmende Bedeutung. Im Sinne des Arbeitsschutzes stellt der Energieträger gleichwohl einen Gefahrstoff dar, der in der Gefährdungsbeurteilung von Gasanlagen berücksichtigt werden muss. Die DVGW Berufliche Bildung bietet in diesem Zusammenhang einen Workshop an, in dem die Teilnehmer anhand einer Gasdruckregelanlage in moderierter Kleingruppenarbeit wasserstoffspezifische Merkmale der Gefährdungsbeurteilung erarbeiteten. In dem nachfolgenden Fachbeitrag wird der Ablauf der wasserstoffspezifischen Gefährdungsbeurteilung vorgestellt, der Gegenstand des DVGW-Workshops „Gefährdungsbeurteilung Wasserstoff“ ist.

von Dr. Klaus Steiner (Erdgas & Verwandtes)

 

Die Normungsroadmap Wasserstofftechnologien – zukunftsweisende Impulse für die technische Regelsetzung

Für die Transformation hin zu einer defossilisierten Wirtschaft ist Wasserstoff als Energieträger, -speicher und Element der Sektorenkopplung ein zentraler Baustein. Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte Verbundprojekt „Normungsroadmap Wasserstofftechnologien“ unterstützt unter reger Beteilung des DVGW den Wasserstoff-Markthochlauf aktiv und trägt dazu bei, eine entsprechende Qualitätsinfrastruktur für Wasserstofftechnologien aufzubauen. Der vorliegende Fachbeitrag beschreibt vor diesem Hintergrund den Stand der vielfältigen Arbeiten und Aktivitäten.

von Dennis Klein, Karsten Skorzus, Fenja Severing, Isabelle Schaarschmidt, Joelina Gerards & Christian Wiedenhöft (alle: DVGW e. V.)

 

Nachfrageorientierte Maßnahmen auf dem Prüfstand – Was können diese für deutsche Wasserknappheitsregionen leisten?

Nach den Erfahrungen mit den Trockensommern der vergangenen Jahre ist das Thema Wasserknappheit auch in der deutschen Öffentlichkeit angekommen. Um den damit verbundenen Herausforderungen zu begegnen, kommen für die Wasserversorgung neben einer Erhöhung des Dargebots prinzipiell auch Maßnahmen infrage, die auf eine Reduzierung der Nachfrage hinwirken können. Entsprechende Konzepte und auch Praxiserfahrungen gibt es in anderen Ländern und Regionen bereits. Vor diesem Hintergrund möchte der Fachbeitrag darlegen, nach welchen Funktionsmustern entsprechende nachfrageorientierte Maßnahmen wirken können. Dabei steht das Beispiel der südafrikanischen Stadt Kapstadt im besonderen Fokus.

von Prof. Dr. Mark Oelmann (Hochschule Ruhr West/MOcons GmbH & Co. KG)

 

Generation Z im Arbeitsmarkt – Treiber neuer Arbeitsformen?

Die Generation Z – also die nach dem Jahr 1995 Geborenen – tritt derzeit verstärkt
in die Arbeitswelt ein und macht es erforderlich, dass sich Arbeitgeber
mit neuen Formen der Arbeit auseinandersetzen müssen. Wir haben in diesem
Zusammenhang mit Prof. Dr. Christoph Beck aus dem Lehrgebiet Human
Resource Management der University of Applied Sciences in Koblenz über die
Lebenswirklichkeiten und Bedürfnisse dieser Generation gesprochen.