Durch die Energiewende wird die Stromerzeugung in Deutschland weitestgehend auf erneuerbare Energien umgestellt. Dafür müssen die Systemstabilität und Systemsicherheit auf eine breitere Basis als bisher gestellt werden. Damit das gelingt, sind völlig neue Denkansätze und Konzepte nötig. Auch können die Gas- und Strominfrastrukturen nicht mehr isoliert voneinander betrachtet werden. Die beiden führenden technisch-wissenschaftlichen Branchenverbände DVGW und VDE widmen sich dieser Thematik mit zahlreichen Forschungsprojekten und Studien. Wir haben mit Heinrich Busch, Abteilungsleiter Planung und Bau bei der Stadtwerke Essen AG und Leiter der Innovationsoffensive im DVGW, und Klaus Engelbertz, Technischer Geschäftsführer der RWE Netzservice GmbH, über spartenübergreifende Konzepte gesprochen.
Der Anteil regenerativer Energie in der Stromerzeugung steigt und hat im ersten Halbjahr 2015 bereits einen Anteil von 33 Prozent am Brutto-Inlandsstromverbrauch erreicht. In einzelnen Versorgungsnetzen kann der Anteil deutlich höher sein. Mit diesem großen Anteil an volatilem Wind- und Sonnenstrom nimmt die Notwendigkeit von geeigneten Strom- bzw. Energiespeichern deutlich zu. Mit der bedarfsorientierten Umwandlung von erneuerbarem Strom in Gas kann die Gaswirtschaft zu Lösungen der gesamtgesellschaftlichen Aufgabe Energiewende auf verschiedensten technischen Wegen beitragen. Eine effiziente Möglichkeit ist es, den erneuerbaren Wasserstoff aus der Elektrolyse direkt in die Erdgastransport- und Verteilnetze einzuspeisen. Nach DVGW-Regelwerk und Energiewirtschaftsgesetz ist eine Einspeisung im einstelligen Prozentbereich grundsätzlich zulässig. Heute sind noch einige technische Fragestellungen entlang der Erdgasversorgungskette zu bearbeiten und praxisnahe Lösungen zu entwickeln.
von Dr. Petra Nitschke-Kowsky & Werner Weßing (E.ON Technologies), Dr. Holger Dörr & Kerstin Kröger (DVGW-EBI)
Um auch langfristig eine günstige und sichere Energieversorgung gewährleisten zu können, hat die Nordhorner Versorgungsbetriebe GmbH gemeinsam mit der Stadtwerke Schüttorf GmbH und der EVE Energieversorgung Emsbüren GmbH bereits im Jahr 2006 die Umstellung von der Erdgasbeschaffenheit L auf H in die Wege geleitet. Nach zweijähriger Planungs- und Bauphase werden die Kunden seit Oktober 2008 mit H-Gas beliefert.
von Jan-Hermann Hans (Nordhorner Versorgungsbetriebe GmbH)
Die Marktraumumstellung stellt aktuell für Verteilnetzbetreiber in Nord- und Westdeutschland eine große logistische Herausforderung dar: Sie sind für die Anpassung aller in ihrem Netz befindlichen Gasverbrauchsgeräte von L-Gas auf H-Gas verantwortlich. Diese Verantwortung umfasst verschiedene Aufgaben, die entsprechend definiert und geplant werden müssen. Grundgerüst für jede weitere Planung ist die Festlegung der Umstelltermine in einem verbindlichen Umstellfahrplan. Der folgende Beitrag zeigt auf, dass eine kostenminimale, ressourcenschonende und qualitativ hochwertige Umsetzung der Marktraumumstellung eine ausgiebige Abstimmung zwischen den betroffenen vorgelagerten und benachbarten Netzbetreibern voraussetzt.
von Julia Schade (Rhein-Sieg Netz GmbH)
Um die Betriebsführung in der Wasserversorgung effizienter gestalten zu können, haben die Stadtwerke Tübingen in einer ihrer Pumpstationen aktuelle Ist-Werte zu Durchfluss und Druck mit früheren Annahmen und Soll-Werten verglichen. Der folgende Beitrag gibt einen Eindruck über die Vorgehensweise und die gewonnenen Erkenntnisse.
von Daniel Rudolph (Stadtwerke Tübingen GmbH)
Als eines von drei Werken versorgt das Wasserwerk Friedrichsgabe der Stadtwerke Norderstedt die Stadt mit Trinkwasser. Nach einer gut 40-jährigen Nutzungsdauer entschied sich der Versorger für einen Neubau, der im Sommer 2014 eingeweiht werden konnte.
von Axel Gengelbach (Stadtwerke Norderstedt)
Der Schutz der IT kritischer Infrastrukturen gerät durch verschiedene Vorfälle und nicht zuletzt durch das im Juli 2015 in Kraft getretene IT-Sicherheitsgesetz zunehmend in den Fokus. Kleine und mittlere Betreiber benötigen Orientierung bei der Analyse ihrer Gefährdungslage und bei der Auswahl geeigneter Maßnahmen. Im Rahmen dieses Beitrags wird ein Vorgehen skizziert, das sich an gängigen Normen (BSI-Grundschutz, ISO 2700x) orientiert, aber eine leichte und schnelle Anwendung ermöglichen soll, um die IT-Sicherheit der Betreiber nachhaltig zu steigern.
von Christof Thim & David Kotarski (Universität Potsdam)
Im Zuge des Projektes KliBiW sollen mögliche klimabedingte Folgen für die Wasserwirtschaft im niedersächsischen Binnenland abgeschätzt und entsprechende Anpassungsstrategien entwickelt werden. Auf Basis dieser Erkenntnisse können anschließend Handlungsempfehlungen für Entscheidungs- und Maßnahmenträger abgeleitet werden.
von Uwe Petry & Markus Anhalt (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz)
Die immer komplexer werdenden Prozesse in der Wasser- und Energiewirtschaft stellen die Unternehmensführung vor neue und steigende Herausforderungen. Damit die Verantwortlichen in wechselnden Situationen zuverlässig gesetzeskonform und gleichzeitig an den Unternehmenszielen orientiert entscheiden und handeln können, haben sich Managementsysteme etabliert, die die Anforderungen internationaler Standards erfüllen. Der folgende Beitrag gibt einen Überblick für Versorgungsunternehmen.
von Arbeitsausschuss ISO-Managementsysteme
Wasserwirtschaftliche Anlagen sind die größten kommunalen Energieverbraucher – dabei weisen sie ein hohes Einsparpotenzial auf, welches über eine Erhöhung der Effizienz und des Eigenversorgungsgrades erzielt werden könnte. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert hierzu im Rahmen der Fördermaßnahme ERWAS insgesamt zwölf Forschungsprojekte, deren Inhalte im Rahmen dieses Beitrags vorgestellt werden.
von Dr. Nina Hüffmeyer, Anett Baum (DWA) & Prof. Dr.-Ing. Markus Schröder (TUTTAHS & MEYER Ingenieurgesellschaft mbH)
Da noch keine standardisierten und validierten Methoden zum molekularbiologischen Nachweis hygienisch relevanter Mikroorganismen in der Wasseranalytik verfügbar sind, bestehen derzeit Unsicherheiten bezüglich der Qualitätssicherung und Reproduzierbarkeit der Messungen. Diesem Thema hat sich eine Arbeitsgruppe, bestehend aus dem DVGW-Technologiezentrum Wasser (TZW) Karlsruhe, der Ruhr-Universität Bochum (RUB) und dem Institut für Wasserforschung (IfW) Schwerte, im Rahmen des BMBF-geförderten Projektes „Präventives Risikomanagement in der Trinkwasserversorgung, PRiMaT“ gewidmet. Die Ergebnisse sowie grundsätzliche Erläuterungen zum molekularbiologischen Verfahren der PCR (Polymerase Chain Reaction) werden im Folgenden vorgestellt.
von Johannes Otto (TZW), Dr. Lars Jurzik (Ruhr-Universität Bochum), Melanie Schneider (Institut für Wasserforschung GmbH), Claudia Stange (TZW), Dr. Ibrahim Hamza Ewess (Ruhr-Universität Bochum), Dr. Gudrun Preuß (Institut für Wasserforschung GmbH) & Prof. Dr. Andreas Tiehm (TZW)
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