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Naturwissenschaftliche und wasserrechtliche Hintergründe von Konkurrenzsituationen bei der Grundwassernutzung

Die natürliche Ressource Grundwasser wird in der Bundesrepublik Deutschland zunehmend auch in der Öffentlichkeit als das wahrgenommen und wertgeschätzt, was sie de facto ist: eine unverzichtbare Grundlage nicht nur für die öffentliche Trinkwasserversorgung, sondern auch für die Landwirtschaft, die Lebensmittelindustrie und verschiedene andere Industriezweige. Insbesondere für die Trinkwasserversorgung stellt die Grundwasserentnahme den zentralen Gewinnungsbaustein dar. Die neuzeitliche Wasserversorgung in Deutschland mit ihrer dezentralen Organisationsstruktur erweist sich dabei seit jeher als praktisch durchweg leistungsfähig, zuverlässig und stressresistent.

von Dr. Till Rubbert & Florence Dornbusch (beide: Bieske und Partner Beratende Ingenieure GmbH)

Persistente, mobile und toxische Stoffe: Vorkommen in Trinkwasserressourcen und deren Risikobeherrschung

Ein optimaler Trinkwasserschutz sollte über eine Minimierung von Stoffeinträgen in die Rohwasser-Ressourcen bereits bei der Chemikalien-Registrierung über den REACH-Prozess ansetzen. Bisherige Forschungsprojekte konnten aufzeigen, dass sogenannte PMT/vPvM-Stoffe auch für die deutschen Wasserversorgungsunternehmen (WVU) relevant sein könnten. In einem aktuellen Projekt des Umweltbundesamtes (UBA) haben Forscherinnen und Forscher nun eine belastbare Datenbasis für weitere Schritte und Konsequenzen in der Wasserpolitik geschaffen. Zudem konnten mittels moderner Ansätze weitere Lücken in der analytischen Methodik für den Nachweis dieser Stoffe geschlossen werden. Vor diesem Hintergrund stellt der Beitrag erste Ergebnisse eines Forschungsvorhabens vor, bei dem Ressourcen verschiedener deutscher Versorgungsunternehmen auf das Vorhandensein von PMT/vPvM-Stoffen hin untersucht wurden.

von Isabelle Neuwald, Dr. Daniel Zahn (beide: Hochschule Fresenius gemeinnützige GmbH), Dr. Karsten Nödler, Dr. Marco Scheurer (beide: TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser), Dr. Ulrich Borchers & Dr. Laura Wiegand (beide: IWW Zentrum Wasser)

Automatisierte Klassifizierung von Siedlungsgebieten zur Prognose von Anforderungen an die Energie- und Wasserinfrastruktur

Für die Planung von Versorgungsinfrastrukturen sind verlässliche Abschätzungen über den Verbrauch von Wasser, Strom und Gas von erheblicher Bedeutung. Eine große Rolle spielt dabei die Siedlungsstruktur: Diese verlässlich, robust und dennoch mit möglichst geringen Kosten und Aufwand zu charakterisieren, ist Ziel des vorliegenden Fachbeitrags. Es werden aus frei verfügbaren Quellen Daten mit einem Geoinformationssystem (GIS) kombiniert und eine Datengrundlage errechnet (Datensynthese). Diese wird ausgewertet (Datenanalyse), um charakteristische Eigenschaften von Siedlungsgebieten herauszuarbeiten.

von Frederik Kip (Technische Universität Darmstadt)

 

Der Branchenspezifische Sicherheitsstandard Wasser/ Abwasser (Version 2021) – Teil 1: Was sich geändert hat

Laut dem Gesetz über das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI-Gesetz) muss der „Branchenspezifische Sicherheitsstandard Wasser/Abwasser“ (kurz: B3S WA) alle zwei Jahre an den jeweils aktuellen Stand der Technik angepasst und seine Eignung anschließend durch das BSI (im Benehmen mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK)) festgestellt werden. Der erste Teil des vorliegenden Fachbeitrags erläutert vor diesem Hintergrund, welche Änderungen sich im Rahmen der Überarbeitung 2021 ergeben haben.

von Marquardt (GELSENWASSER AG), Dr. Ludger Terhart (Emschergenossenschaft/Lippeverband), Kirsten Wagner (DVGW e. V.) & Dr. Friedrich Hetzel (DWA e. V.)

Talsperrenmanagement und Ökosystemleistungen – eine umweltökonomische Perspektive auf den Zielkonflikt zwischen Rohwasserrückhalt und Unterwasserabgabe

Viele Trinkwassertalsperren in Deutschland waren im Jahr 2021 aufgrund ergiebiger Niederschläge in der Sommerperiode gut gefüllt. Diese Bedingungen dürfen allerdings nicht über das Risiko kritisch niedriger Füllstände durch den Klimawandel hinwegtäuschen: Die Trockenperioden der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass sich der Zielkonflikt zwischen einem ausreichenden Rohwasserrückhalt im Speicherraum sowie einer angemessenen Wasserabgabe an den Unterlauf für Talsperrenbetreiber zu verschärfen droht. Der vorliegende Beitrag erläutert, wie sich dieser Zielkonflikt aus umweltökonomischer Sicht einordnen und analysieren lässt. Die Anwendung von Bewertungsverfahren aus der Umweltökonomie kann dabei helfen, den Wert des Wassers in der Talsperre gegenüber der Nutzung im Unterlauf objektiv darzustellen. Dazu wird anhand eines qualitativen Beispiels die mögliche Vorgehensweise einer umweltökonomischen Bewertung des Zielkonflikts beschrieben, womit sich die Basis für eine ganzheitliche Lösungssuche zur Abschwächung des Zielkonflikts legen ließe.

von Clemens Strehl (IWW Zentrum Wasser) & Hartmut Willmitzer (Thüringer Fernwasserversorgung)

Bestands- und Ereignisdatenerfassung Gas – Ergebnisse aus den Jahren 2011 bis 2020

Die vorliegenden Auswertungen von Bestands- und Ereignisdaten wurden in Analogie zur Veröffentlichung aus dem Jahr 2019 mit den Daten 2011 bis 2016 um die Jahre 2017 bis 2020 erweitert. Grundlage sind Daten aus den Berichtsjahren 2017 bis 2020 nach den Kriterien des DVGW-Arbeitsblattes G 410 „Bestands- und Ereignisdatenerfassung Gas“. Bei den Ereignisanalysen wurde abweichend ein größerer Betrachtungszeitraum ab dem Jahr 1981 gewählt, um langfristige sichertechnische Erkenntnisse zu erzielen. Mit dieser Veröffentlichung kommt der DVGW seiner angekündigten Berichtspflicht in anonymisierter Form nach.

von Ronny Lange (Stadtwerke Reichenbach/Vogtland GmbH), Agnes Schwigon (DVGW e. V.) & Dr. Michael Steiner (Open Grid Europe GmbH)

Wie die Wasserstoff-Leitprojekte Deutschlands Einstieg in die Wasserstoffwirtschaft vorbereiten

Im Energiesystem der Zukunft spielt grüner Wasserstoff zwar eine zentrale Rolle, doch noch ist der Energieträger rar. Die Wasserstoff-Leitprojekte H2Giga, H2Mare und TransHyDE wollen das ändern: Wissenschaft und Industrie entwickeln gemeinsam die Technologien, um grünen Wasserstoff bald günstig und in großen Mengen bereitstellen zu können. Die Projekte des Bundesforschungsministeriums bilden damit eine der größten Innovationsoffensiven zu dem klimaneutralen Energieträger. Der Fachbeitrag beschreibt die einzelnen Leitprojekte und arbeitet die dahinterstehenden Zielsetzungen heraus.

von Maike Wanders (Projektträger Jülich)

Transformation der Gasverteilnetze der MITNETZ GAS für Wasserstoff

Mit Blick auf die bis zum Jahr 2045 angestrebte Dekarbonisierung stehen die Gasverteilnetze in Deutschland vor einer ganzen Reihe von Herausforderungen. Diese umfassen u. a. die Veränderung der Gasnachfrage in Höhe und Struktur sowie auch die Art der zukünftig verteilten Gase – von der Wasserstoff-Beimischung bis hin zur vollständigen Umstellung der Netze auf Wasserstoff. Die MITNETZ GAS hat vor diesem Hintergrund in einem Forschungsvorhaben evaluiert, welche Strategie in Zukunft bei der Sanierung, Erneuerung und Optimierung der unternehmenseigenen Netze und Anlagen zielführend ist. Hierzu wurde sowohl eine technische und wirtschaftliche Analyse vorgenommen als auch eine Optimierung der Gasverteilnetze durchgeführt. Der Beitrag stellt die dabei gewonnenen Ergebnisse vor.

von Jens Hüttenrauch, Christopher Knorr, Jonas Sperlich, Maik Hoffmann (alle: DBI-Gruppe), Thomas Wilke & Jürg Ziegenbalg (beide: MITNETZ GAS)

Machbarkeitsstudie zur satellitengestützten Überwachung von Gaspipelines

Um Schäden an erdverlegten Gasleitungen zu vermeiden und potenzielle Gefahren frühzeitig zu erkennen, sieht das DVGW-Regelwerk eine regelmäßige Streckenkontrolle vor. Dies geschieht derzeit vor allem in Form von Befliegungen per Hubschrauber, bei denen ein erfahrener Beobachter an Bord potenzielle Gefährdungen bewertet und dokumentiert. Da die im Abstand von zwei bis vier Wochen durchzuführenden Kontrollflüge jedoch aufwendig sind und einen nicht unerheblichen Kostenaufwand mit sich führen, gibt es mittlerweile auch Versuche, die Überwachung von Gaspipelines in Zukunft z. B. anhand von Satellitenbildern vorzunehmen. Der Beitrag stellt in diesem Kontext einen innovativen Ansatz vor, bei dem mehrere Satellitenkonstellationen und Erfassungstechnologien miteinander kombiniert werden.

von Nomcebo Jele & Karsten Wiertz (beide: SuperVision Earth)

DVGW CERT GmbH stellt Zertifizierung nach DVGW-Arbeitsblatt GW 301 um

Die DVGW CERT GmbH ist deutschlandweit die erste Stelle mit Akkreditierung für die Zertifizierung von Fachunternehmen nach der revidierten Fassung des DVGW-Arbeitsblattes GW 301 „Unternehmen zur Errichtung, Instandsetzung und Einbindung von Rohrleitungen – Anforderungen und Prüfungen“. Der Beitrag schildert die wesentlichen Änderungen, die sich durch die Überarbeitung des Arbeitsblattes ergeben haben, und trägt die Punkte zusammen, die Unternehmen in Zukunft bei einer entsprechenden Zertifizierung beachten müssen.

von Gabriele Schmidt (DVGW CERT GmbH)

Die Bedeutung des DVGW-Sachverständigenwesens für die technische Selbstverwaltung der Betreiber von Energienetzen der Gas- und Wasserstoffversorgung

Die deutschen Gasnetzbetreiber stehen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten vor erheblichen Herausforderungen: Mit Blick auf die bis zum Jahr 2045 angestrebte vollständige Dekarbonisierung der Energieversorgung obliegt es ihnen, die Leitungsinfrastruktur für den Einsatz von CO2-neutralen Energieträgern, insbesondere Wasserstoff, bereit zu machen. Eine große Rolle werden in diesem Prozess die Sachverständigen in den Unternehmen spielen: Sie prüfen und begutachten die entsprechenden Rohrleitungen und Anlagen, stellen die Funktionsfähigkeit und technische Sicherheit fest und bringen ihre Erfahrung in die Regelsetzung des DVGW ein. Vor diesem Hintergrund beleuchtet der Fachbeitrag die Bedeutung des DVGW-Sachverständigenwesens und schildert die zentralen Aufgaben im Rahmen der anstehenden Transformation der Gasversorgungsnetze.

von Martin Winkeler (GASCADE Gastransport GmbH), Andreas Schrader (DVGW e. V.), Martin Stucht (Stadtwerke München GmbH) & Bernhard Wening (Münster)

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