Objektivierung von präventiven und korrektiven Instandhaltungsentscheidungen – Teil 1

Instandhaltungsentscheidungen werden aktuell meist situativ oder auf Basis von Erfahrungswerten des Instandhaltungsmanagements getätigt, eine konkrete Entscheidungsgrundlage steht hingegen nur in seltenen Fällen zur Verfügung. Im Wasserwerk Köln-Weiler wurde vor diesem Hintergrund eine Methode entwickelt, welche die Instandhaltung der dortigen Wasserproduktion zukunftsorientiert verändert. Durch die Fokussierung auf eine zustandsorientierte Instandhaltung lassen sich Instandhaltungsentscheidungen auf Basis objektivierter Zustandsinformationen treffen.

von: Werner Friedrichs (Rheinische Fachhochschule Köln), Erik Geiß & Jonas Becker (beide: RheinEnergie AG)


W-Net 4.0: eine Cloud-basierte Plattform zur Betriebsoptimierung von Wassersystemen

Geoinformationssystem, Simulationssoftware und Datenanalysetools für Wasserversorger in einer integrierten, skalierbaren und sicheren Plattform zusammenzuführen: Das war das Ziel des Forschungsprojekts W-Net 4.0. Rund um die Plattform sind zudem neuartige Dienstleistungs- und Schulungskonzepte entstanden, mit denen kleine und mittlere Wasserversorger erstmals befähigt werden, die Chancen der Digitalisierung umfänglich zu nutzen. Und auch große Versorger profitieren vom Einsatz der Plattform – insbesondere von den innovativen Datenanalyse- und Optimierungswerkzeugen. Der vorliegende Fachbeitrag stellt das Forschungsprojekt vor und erläutert die Features der neuen Plattform.

von: Thomas Bernard, Mathias Ziebarth, Naga Mamatha Gonuguntla (alle: Fraunhofer IOSB), Armin Canzler, Heiko Keifenheim, Susanne Wiese (alle: COS Geoinformatik GmbH & Co. KG), Jochen Deuerlein, Salomé Parra (beide: 3S Consult GmbH), Rüdiger Höche (Stadtwerke Bühl GmbH), Achim Rapp (Schwarzwald-Wasser GmbH), Tabea Broecker & Regina Gnirß (Berliner Wasserbetriebe)


Einsatz der MALDI-TOF-Massenspektroskopie zur Bakterien-Identifizierung in der Trinkwasser-Mikrobiologie

Die Identifizierung von Bakterien spielt im Trinkwasserbereich eine immer wichtigere Rolle. Mit der MALDI-TOF-MS hat sich in den letzten Jahren eine neue Methodik etabliert, deren Hauptvorteil die Schnelligkeit ist: Liegen Bakterienisolate vor, so können diese innerhalb von weniger als einer Stunde identifiziert werden. Die MALDI-TOF-MS ist auch für den Trinkwassersektor zukunftsträchtig. Im Rahmen eines DVGW-Forschungsvorhabens (Förder-Nr.: W 201823) wurde in diesem Kontext untersucht, inwieweit die im Trinkwasser relevanten Bakterien (wie coliforme Bakterien, Enterokokken oder Pseudomonas aeruginosa) sicher mittels MALDI-TOF-MS identifiziert werden können. Der Beitrag fasst die wesentlichen Ergebnisse des Projektes zusammen und gibt daraus abgeleitete Empfehlungen für den Einsatz der Methodik in der Praxis der Trinkwasseranalytik.

von: Dr. Michael Hügler, Dr. Carolin Leister & Dr. Beate Hambsch (alle: TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser)


Klimafreundlicher Wasserstoff – Ist Deutschland interessant für das zukünftige Exportland Norwegen?

Wasserstoff wird in den nächsten Jahren und Jahrzehnten unverzichtbar sein, um die Klimaschutzziele der Deutschen Bundesregierung fristgerecht zu realisieren. Als Ursprungsort für den Energieträger – sei es nun in Form von grünem oder blauem Wasserstoff – wird dabei Norwegen eine wichtige Rolle spielen: Das skandinavische Land verfügt sowohl über große Quellen an Erdgas und erneuerbaren Energie und liegt zudem geografisch günstig, insbesondere für einen Export in den norddeutschen Raum. Der vorliegende Beitrag untersucht in diesem Zusammenhang, ob Deutschland auch in ökonomischer Hinsicht ein attraktives Zielland für den H2-Export aus Norwegen darstellt.

von: Kilian Martin, Karsten Frese (beide: Open Grid Europe GmbH) & Prof. Dr. Mark Oelmann (Hochschule Ruhr West)


Erster Untertage-Wasserstoffspeicher bei Rüdersdorf im Bau

Im Rahmen der Energiewende wird es nicht nur erforderlich sein, grünen Wasserstoff aus erneuerbaren Energien zu erzeugen, sondern diesen im Nachgang auch zu speichern. Das Projekt HyCAVmobil untersucht in diesem Zusammenhang im brandenburgischen Rüdersdorf, ob sich Wasserstoff in Kavernenspeichern einspeisen und speichern lässt. Der Beitrag stellt das Forschungsvorhaben vor und gibt u. a. einen Überblick über die bislang erreichten Meilensteine.

von: Paul Schneider (EWE Gasspeicher GmbH)


Unfälle an Wasserstofftankstellen: eine retrospektive Analyse zurückliegender Schadensereignisse

Wasserstoff kann einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung im Mobilitätssektor leisten. Voraussetzung dafür ist eine bedarfsgerechte Wasserstofftankstellen-Infrastruktur. Neue Technologien führen im Allgemeinen auch zu neuen Risiken. Eine systematische Erfassung und Auswertung von Unfällen trägt in diesem Zusammenhang dazu bei, diese Risiken zu erkennen und ihnen wirksam zu begegnen; das gilt auch für die Wasserstofftechnologie. Bislang werden in Deutschland zwar keine Unfälle an Wasserstofftankstellen erfasst, wohl aber in Japan und den USA. Im Rahmen des Forschungsprojektes „H2Cool prelude“ wurde eine Analyse dieses Datenbestandes vorgenommen. Der vorliegende Beitrag fasst die Ergebnisse dieser Analyse zusammen und leitet Empfehlungen für den Aufbau einer deutschen bzw. europäischen Datenbank ab.

von: Prof. Dr.-Ing. Uwe Arens (Hochschule Bremerhaven) & Mattis Zegers (Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik)


Aktueller Überblick über das Smart Metering im Bereich Gas

Die aktuellen politischen Diskussionen über die Versorgungssicherheit, die Preise für Erdgas und den Einsatz von Wasserstoff haben in den vergangenen Wochen und Monaten das Thema „Digitalisierung der Energiewende“ weitgehend aus den Schlagzeilen verdrängt. Dennoch bestehen gesetzliche Vorgaben und Termine mit der Verpflichtung, intelligente Messsysteme (iMSys) einzusetzen. Das Thema Digitalisierung gewinnt gerade auch mit der Dezentralisierung der Energieerzeugung weiter an Bedeutung. Der Fachbeitrag gibt vor diesem Hintergrund einen Überblick über den Stand der Standardisierung, die Arbeit von Gremien und Verbänden sowie den technischen Stand aus der Perspektive der Energiesparte Gas.

von: Manfred Schwarzmüller (Energie Digital)


Das „Zukunftsprogramm Wasser“ des DVGW: ein Überblick über den Stand der Dinge

Mit dem Programm „Zukunft Wasser: Eine sichere Ressource für uns alle“ hat der DVGW im Jahr 2021 ein ganzheitliches Forschungsprogramm im Bereich Wasser aufgelegt, das mit seiner Programmstruktur die Arbeitsbereiche Forschung, Facharbeit und Regelsetzung zusammenführt, Kooperationen stärkt und die Kommunikation und den Transfer der Ergebnisse von Anfang an berücksichtigt. Das „Zukunftsprogramm Wasser“ (ZPW) wurde mit seiner Programmstruktur und den Fachthemenbereichen „Extremereignisse und Klimawandelanpassung“, „Asset-Management und ergänzende Technologien“ und „Sicherstellung der Wasserqualität“ in der Novemberausgabe 2021 dieser Fachzeitschrift vorgestellt [1]. Dieser Artikel soll einen Einblick in eine Auswahl der aktuell laufenden Projekte und aktueller Projektergebnisse geben, wobei jeder Fachthemenbereich Berücksichtigung findet.

von: Dr. Julia Rinck (DVGW e. V.)

 

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