Projekte aus dem DVGW-Zukunftsprogramm
Wasser mit Blick auf die Wasserqualität

Die Herausforderungen, denen die Wasserwirtschaft gegenübersteht, nehmen stetig zu: Speziell die Auswirkungen des Klimawandels sind weitreichend und wirken sich in vielfältiger Weise nicht nur auf das verfügbare Dargebot, sondern auch auf die Wasserqualität aus. Steigende Temperaturen sowie damit verbundene  Extremereignisse führen zu erhöhten chemischen und biologischen Belastungen. Umso bedeutender sind die frühzeitige Erkennung möglicher Verunreinigungen sowie die Bewertung und Interpretation neuer Substanzen und Substanzklassen mit weiterentwickelten Analyse-Tools. Das DVGW-Zukunftsprogramm Wasser betrachtet in diesem Kontext Themen zur zukünftigen Ausrichtung der deutschen Trinkwasserversorgung. In diesem Rahmen werden im Fachthemenbereich „Sicherstellung der Wasserqualität” Forschungsprojekte zur Früherkennung chemischer und biologischer Parameter als auch digitale Werkzeuge zum Erhalt der Wasserqualität durchgeführt. Zu den verschiedenen Projekten in diesem Themenbereich gibt der vorliegende Fachbeitrag eine Übersicht.

von Dr. Julia Rinck (DVGW e. V.)

 

Wasserverluste – nein danke!
Analyse von Verbrauchsganglinien zur Verlusterkennung

Die Themen Wasserverbrauch sowie die Digitalisierung beschäftigen die Fachleute am TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser bereits seit Jahren. Ein Aspekt der Digitalisierung ist die Analyse großer Datenmengen mit dem Ziel, neue Erkenntnisse daraus zu gewinnen und somit einen Mehrwert zu schaffen. Demgegenüber stehen der Wasserverbrauch und der sorgsame Umgang mit Wasser als grundlegende Anforderung an den ordnungsgemäßen Betrieb der Wasserversorgung, der u. a. die Ermittlung von Wasserverlusten beinhaltet. Gemeinsam mit den Wasserwerken Zwickau arbeitet das TZW daher am Thema einer digitalen Wasserverlustüberwachung, die auch Methoden des maschinellen Lernens nutzt.

von Dr. Martin Wagner (TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser) & Dr. Regina von Fircks (Wasserwerke Zwickau GmbH)

 

Wo steht die Wasserversorgung bei der Cloud-Nutzung? Erste Erkenntnisse einer Blitzumfrage unter deutschen Wasserversorgern

Vor dem Hintergrund der zunehmenden Digitalisierung werden verstärkt Cloud-Lösungen angeboten und eingesetzt. Eine einheitliche Definition zum Thema „Cloud-Lösung“, „Cloud-Speicher“ und „Cloud-Computing“ hat sich dabei laut dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bisher nicht durchgesetzt. Fachkreise verstehen darunter ein Modell, „das es erlaubt, bei Bedarf, jederzeit und überall bequem über ein Netz auf einen geteilten Pool von konfigurierbaren Rechnerressourcen (z. B. Netze, Server, Speichersysteme, Anwendungen und Dienste) zuzugreifen, die schnell und mit minimalem Managementaufwand oder geringer Serviceprovider-Interaktion zur Verfügung gestellt werden können“. Gemäß Entwurf zum NIS2UmsuCG (Stand: September 2023) wird unter Cloud-Computing-Dienst ein digitaler Dienst verstanden, der auf Abruf die Verwaltung und den umfassenden Fernzugang zu einem skalierbaren und elastischen Pool gemeinsam nutzbarer Rechenressourcen ermöglicht, auch wenn diese Ressourcen auf mehrere Standorte verteilt sind.

von Andreas Hein & Peter Lévai (beide: IWW Zentrum Wasser)

 

Erfahrungen des BSI aus den Nachweisen gemäß § 8a Abs. 3 BSIG

Um eine möglichst hohe (IT-)Sicherheit in Dienstleistungen von Kritischen Infrastrukturen (KRITIS) (wie z. B. Wasser- und Stromversorgung für die Bevölkerung) zu gewährleisten, ist ein intensiver und regelmäßiger Austausch zwischen den KRITIS-Sektoren und dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) wichtig. Dabei geht es oft um das Verständnis von grundlegenden Herausforderungen, Definitionen oder Prozessen. Der folgende Fachbeitrag soll einen kurzen Einblick in diese Zusammenarbeit und die Wechselwirkung von Betreibern und BSI ermöglichen.

von Marie-Luise Gewehr & Joeline Eberlein (beide: Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik)

 

Wasserstoff-Leitprojekt TransHyDE: Speicher- und Transportlösungen für grünen Wasserstoff

Die Notwendigkeit, Wasserstoff in ein auf erneuerbaren Energien basierendes Energiesystem zu integrieren, genießt zur Stunde in Deutschland bereits eine breite branchenübergreifende Akzeptanz. Um einen Wasserstoffhochlauf jedoch zu ermöglichen, also nachhaltige Erzeugungs- und Verbrauchsstrukturen zusammenzuführen, bedarf es einer leistungsfähigen, effizienten sowie skalierbaren Transport- und Speicherinfrastruktur. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Wasserstoff-Leitprojekt TransHyDE entwickelt, bewertet und demonstriert daher Technologien rund um die Speicherung und den Transport von gasförmigem und flüssigem Wasserstoff, Ammoniak sowie flüssigen organischen Wasserstoffträgern (LOHC). Der vorliegende Beitrag gibt einen Rückblick auf die Projektaktivitäten im zurückliegenden Jahr und skizziert, welche Vorhaben im Rahmen der TransHyDE-Projekte 2024 vorgesehen sind.

von Hauke Hinners (Geschäftsstelle Wasserstoff-Leitprojekt TransHyDE)

 

„Das Gesetz vom Kopf auf die Füße zu stellen, war richtig“

Wie lange noch und wo dürfen Gasheizungen in deutschen Heizungskellern stehen? Und wann bekommen dagegen Wärmepumpe und Fernwärme Vorfahrt und mit welcher Förderung? Diese Fragen haben nicht nur die Ampelregierung entzweit – auch die Bürgerinnen und Bürger hatten in diesem Sommer ein solides Stammtischthema. Im Doppelinterview erläutern Prof. Dr. Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender des DVGW, und der Vorstandsvorsitzende der Rheinenergie, Andreas Feicht, die Folgen des entschärften Gebäudeenergiegesetzes für die Energiebranche.

 

Errichtung, Umstellung und Betrieb von Gasleitungen aus Stahl für Wasserstoff: von der Werkstoffprüfung bis zur Genehmigung

Grundvoraussetzung für den Wasserstoffhochlauf ist, dass der Energieträger in ausreichendem Maße zur Verfügung steht – und zwar dort, wo er gebraucht wird. Hierfür ist ein Wasserstoffkernnetz als Bindeglied zwischen Wasserstoffeinspeisern und -verbrauchern erforderlich. Der Aufbau einer leistungsfähigen Wasserstoffinfrastruktur erfolgt nicht nur durch einen Neubau, sondern insbesondere auch durch die Umstellung bereits bestehender Gasinfrastrukturen. Diese bieten für die Einspeisung, Verteilung sowie Speicherung von Wasserstoff ein großes Potenzial. Dabei kann Wasserstoff entweder in Reinform transportiert oder dem Erdgasstrom zugemischt werden.

von Agnes Schwigon (DVGW e. V.) & Dr. Michael Steiner (Open Grid Europe GmbH)

 

Wasserstoff normalisieren – wie die Normungsroadmap Wasserstofftechnologien den H2-Markthochlauf unterstützt

Bereits heute ist ersichtlich, dass Wasserstoff im Energiesystem der Zukunft eine wichtige Rolle spielen und gemeinsam mit elektronenbasierten Energieträgern zur Dekarbonisierung beitragen wird. Umso wichtiger ist es, dass auch die technischen Regeln, Normen und Standards entsprechend angepasst werden. Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderte Verbundprojekt „Normungsroadmap Wasserstofftechnologien“ unterstützt vor diesem Hintergrund den Wasserstoff-Markthochlauf aktiv und trägt dazu bei, eine entsprechende Qualitätsinfrastruktur für Wasserstofftechnologien aufzubauen. Der vorliegende Beitrag gibt über die dabei bisher gemachten Fortschritte Auskunft.

von Dennis Klein, Fenja Severing, Karsten Skorzus & Christian Wiedenhöft (alle: DVGW e. V.)

 

Rubriken

Editorial

Impressionen 2023

Trinkwasser

Gas

DVGW

Jahresinhaltsverzeichnis

Service