Mobilität

ewp-kompakt Mobilität

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„Es sind nur zwei Schritte zur sauberen Mobilität.“

CNG, LNG und Biomethan haben deutliche Vorteile gegenüber konventionellen Kraftstoffen wie Diesel und Benzin. Ob eingesetzt in Pkw, Lkw, Bussen oder im Schiffsverkehr – gasbasierte Kraftstoffe punkten bei Emissionsminderung, Handling, technischem Reifegrad, Infrastruktur und Kosten. Gas als Kraftstoff sollte daher zentraler Baustein einer echten Verkehrswende sein. Richtige Emissionsbewertungen und eine Besteuerung in Bezug auf Klima- und Systemdienlichkeit sind jetzt das Gebot der Stunde.

von Prof. Dr. Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender des DVGW

CNG-Mobilität als sofort verfügbarer Umwelt- und Klimaschutz

Vier Fragen an Stephen Neumann, Konzernbeauftragter für Erdgas-Mobilität bei der Volkswagen AG, Wolfsburg

Sorgenkind Verkehr: Wann erhalten Alternativen endlich eine Chance?

Wie lässt sich Mobilität umweltschonend gestalten? Diese Frage beschäftigt uns in Zeiten von Abgas-Affäre, Diesel-Fahrverboten und verfehlten Klimazielen heute mehr denn je. Und das nicht ohne Grund. Die Klimabilanz des Sektors ist erschütternd: 2017 lagen die Emissionen 2 Prozent über den Werten von 1990. Das geht auch anders, wie der Wärmemarkt zeigt. Hier wurden die Emissionen im selben Zeitraum um 36 Prozent reduziert. Gleichzeitig wird zahlreichen deutschen Städten regelmäßig ein miserables Luftbilanz-Zeugnis ausgestellt. Es ist also höchste Zeit, dass der Verkehr seinen CO2– und Schadstoffausstoß drastisch senkt. Mit Fahrzeugen mit Erdgas-Antrieb (CNG) können Privatpersonen und Unternehmen schon heute für nachhaltige Mobilität sorgen.

von Dr. Timm Kehler, Vorstand von Zukunft ERDGAS e.V.

„Auch beim Verkehr sollte stärker sektorübergreifend gedacht werden.“

Die jüngsten Diskussionen über erhöhte Stickoxidemissionen und die weiter steigenden Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor zeigen: Die Zukunft des Verkehrs bedarf einer umwelt- und klimapolitischen Neuausrichtung. Der Sachverhalt ist lange bekannt. Die Emissionen im Verkehr müssen deutlich sinken, bei Stickoxiden, Feinstaub und Lärm genauso wie beim Kohlendioxid. An technischen Lösungsansätzen und politischen Handlungsempfehlungen fehlt es nicht. Aber es braucht auch den Willen und den Mut, diese Maßnahmen umzusetzen.

Ein Kommentar von Kristina Haverkamp, Geschäftsführerin der Deutschen Energie-Agentur (dena)

In Oldenburg fährt Deutschlands umweltfreundlichste Busflotte

Bereits seit Ende 2016 werden in Oldenburg im Nordwesten Deutschlands ausschließlich Bioerdgasbusse im ÖPNV eingesetzt. Nachdem 2004 die grundlegende Entscheidung getroffen wurde, künftig ausschließlich Erdgasfahrzeuge anzuschaffen, begann der Prozess des Ausstausches von Diesel- gegen Erdgasfahrzeuge mit den ersten 13 Fahrzeugen im Jahr 2005 und wurde Ende 2016 abgeschlossen. Mittlerweile sind bei der Verkehr und Wasser GmbH (VWG), die neben der Trinkwasserversorgung auch den Nahverkehr in der Stadt Oldenburg und der Region betreibt, 97 Erdgasbusse im Einsatz, mit denen jährlich rund 7,2 Mio. Fahrplan-Kilometer auf insgesamt 24 Linien erbracht und rund 20 Mio. Fahrgäste befördert werden.

von Michael Emschermann, Geschäftsführer der Verkehr und Wasser GmbH, Oldenburg

„Brennstoffzellenbusse erfüllen alle Ansprüche des ÖPNV in Punkto Reichweite und Betankungszeit.“

Bedingt durch aktuelle Entwicklungen – zu nennen seien hier u. a. der Dieselskandal, die Klagewelle der Deutschen Umwelthilfe sowie Klagen der EU-Kommission aufgrund der Luftverschmutzung in Ballungsgebieten – hat das Thema eines nachhaltigen und emissionsfreien ÖPNV an Dynamik und Bedeutung gewonnen. Dass hier akuter Handlungsbedarf besteht, zeigt neben der Notwendigkeit, schädliche Emissionen in Hinblick auf Klimawandel und Luftqualität zu vermeiden, auch ein Blick in die Fahrzeugstatistiken: Trotz zahlreicher Pilotprojekte und Praxiserprobungen von Verkehrsunternehmen ist der Anteil an alternativen Antrieben in Deutschland mit aktuell ca. 0,25 Prozent vernachlässigbar gering.

von Eugen Puderbach, Geschäftsführer der Regionalverkehr Köln GmbH (RVK)

Deutschland auf dem Weg in die maritime Nachhaltigkeit

Der Schiffstreibstoff LNG und das Thema maritime Nachhaltigkeit sind in Deutschland angekommen. In den letzten vier Jahren hat sich einiges auf unseren Gewässern getan: So kann man heute auf den LNG-betriebenen Fähren der Reederei AG Ems von Emden nach Borkum und von Cuxhaven nach Helgoland reisen. Im letzten Jahr hat das weltweit erste für die Nutzung von LNG umgerüstete Containerschiff „Wes Amelie“ der Wessels Reederei seinen Betrieb aufgenommen. Seit 2015 ist die LNG Hybrid Barge „Hummel“ im Einsatz, um Kreuzfahrtschiffe im Hamburger Hafen während ihrer Liegezeit mit Strom zu versorgen.

von Tessa Rodewaldt, Geschäftsführerin Maritime LNG-Plattform

Wasserstoff statt Diesel: Der Einsatz von Brennstoffzellen im Schienenverkehr

Ein emissionsfreier Zugverkehr ohne Strom aus Oberleitungen: Die Brennstoffzellentechnologie und der Energieträger Wasserstoff haben das Potenzial, die Umweltbilanz des Schienenverkehrs zu verbessern.

von Martin Schramm, wvgw

Grüne Gase für eine klimafreundliche Mobilität

Bis 2050 will Deutschland einen weitestgehend klimaneutralen Verkehr. Doch noch 2017 stammten 17 Prozent der Treibhausgasemissionen aus dem Verkehrssektor, Tendenz steigend. Die Kraftstoffe CNG und LNG sind hier eine schnell realisierbare und kostengünstige Lösung. Und sogar nahezu CO2-frei fährt man mit deren grünen Alternativen: Biomethan, Wasserstoff und Methan aus Power-to-Gas und Bio-LNG.

von Tatiana Demeusy, Erdgas Südwest GmbH

Gas als Kraftstoff – Die Infrastruktur ist bereit

„Wofür braucht man Kernkraftwerke, bei uns kommt der Strom aus der Steckdose.“ Diese profane Erkenntnis aus den Hochzeiten der Anti-Atomkraftbewegung könnte zu Energiewendezeiten eine neue Bedeutung bekommen. „Wofür braucht man Energiespeicher, bei uns kommt der Strom aus der Steckdose.“

von Jürgen Fuhlrott, Leiter Business Development, Open Grid Europe GmbH

Einsatz von 20 Flüssigerdgas-Lkw liefert hervorragende Ergebnisse

Das erste Demonstrationsprojekt Deutschlands zur Nutzung von LNG als Kraftstoff für schwere Nutzfahrzeuge, das im Umland von Berlin durchgeführt wurde, soll dabei helfen, LNG als Kraftstoff zu etablieren. Nach einem Jahr Praxiserfahrung liegen durchweg positive und vielversprechende Ergebnisse vor.

von Kerstin Kröger, DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut am KIT & Frederik Brandes, DVGW e.V.

„Alternative Kraftstoffe werden erst dann interessant, wenn sie weniger kosten als Benzin oder Diesel.“

Vier Fragen an Prof. Dr.-Ing. Michael Bargende, Vorstand des Forschungsinstituts für Kraftfahrtwesen und Fahrzeugmotoren Stuttgart FKFS