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Wasserstoff ist der ideale Energieträger, um alle Sektoren zu koppeln und leistet einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung unserer Gesellschaft. Das hat mittlerweile auch die Politik erkannt und stärkt nicht nur die Rolle von Wasserstoff, sondern will auch der Brennstoffzellentechnologie auf Wasserstoffbasis zu einer breiten Anwendung verhelfen – ein wichtiges Signal, um Treibhausgase effizient zu vermeiden und das Klima zu schützen. Mithilfe von Wasserstoff hat Deutschland eine realistische Chance, die großen Herausforderungen der Energiewende zu bewältigen.
von Prof. Dr. Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender des DVGW, und Alfred Klees, Leiter Einheit Gastechnologien und Energiesysteme im DVGW und Mitglied im DWV-Vorstand
Energieeffizienz und erneuerbare Energien sind für eine erfolgreiche Energiewende unverzichtbar. Für deren Erfolg brauchen wir jedoch neben direkt nutzbaren erneuerbaren Energien oder Strom aus erneuerbaren Quellen auch gasförmige Energieträger wie CO2-freien Wasserstoff – und zwar in der ganzen Bandbreite seiner Möglichkeiten.
von Ulrich Benterbusch, Ministerialdirigent im Bereich Energiepolitik – Wärme und Effizienz des BMWi
Klimaschutz und Energiewende bedeuten nicht zwangsläufig wirtschaftliche Einbußen. Im Gegenteil: Mit der richtigen Unternehmensstrategie kombiniert mit einer ambitionierten nationalen Wasserstoffstrategie können sich enorme wirtschaftliche Potenziale ergeben.
von Werner Diwald, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellenverbandes e. V.
Den Kern für eine bundesweite Wasserstoffinfrastruktur zu etablieren, um eine effiziente Umsetzung der Energiewende möglich zu machen. Das ist das Ziel der Initiative GET H2. Frank Heunemann, Geschäftsführer der Nowega GmbH, über die Vision einer deutschlandweiten Wasserstoffinfrastruktur.
Gemeinsam mit weiteren Projektpartnern zeigen die Mainzer Stadtwerke mit dem „Energiepark Mainz“ seit mehreren Jahren, wie Wasserstoff in der Praxis nachhaltig erzeugt und zweckdienlich in verschiedenen Sektoren eingesetzt werden kann.
von Michael Theurer, Leiter Unternehmenskommunikation der Mainzer Stadtwerke AG
Im sachsen-anhaltischen Bad Lauchstädt entsteht derzeit ein wichtiges Leuchtturmprojekt für die Speicherung von grünem Wasserstoff: Hier soll ein bestehender Salzkavernenspeicher umgewidmet werden, um in Zukunft 50 Mio. Kubikmeter des umweltfreundlichen Energieträgers zu speichern.
von Marco Henel, (DBI – Gastechnologisches Institut gGmbH) und Lars Winkler (VNG Gasspeicher GmbH)
Eine „Weltpremiere“ – mit diesem Wort war der Start der beiden Brennstoffzellenzüge bei den Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser (evb) vor einem Jahr überschrieben. Wir Niedersachsen sind zwar bescheiden, aber in diesem Fall können wir den großen Begriff akzeptieren. Die iLint-Prototypen von Alstom sind seither je rund 150.000 km gefahren und hatten dabei eine Verfügbarkeit von fast 95 Prozent, zudem ist kein Zug auf der Strecke liegengeblieben. Premiere gelungen!
von Carmen Schwabl, Sprecherin der Geschäftsführung der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG)
Der Schutz des Klimas ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Immer deutlicher wird, dass dafür eine erhebliche Transformation von industriellen Wertschöpfungsketten und Produktionsprozessen erforderlich ist. Dabei wird CO2-frei erzeugter Wasserstoff eine entscheidende Rolle spielen. Zu dem Schluss kommt ein im Rahmen der Arbeits- und Dialogplattform IN4climate.NRW entwickeltes Diskussionspapier.
von Samir Khayat, Geschäftsführer IN4climate.NRW
Die Stadtwerk Haßfurt GmbH ist bereits seit einigen Jahren Vorreiter im Bestreben, die Transformation des Unternehmens und seiner Dienstleistungen für eine Energiezukunft auf Basis erneuerbarer Energien voranzutreiben. Bereits 2016 wurde daher eine Power-to-Gas-Anlage (PtG) in Betrieb genommen, die im Sommer 2019 um ein wegweisendes Wasserstoff-Blockheizkraftwerk (H2-BHKW) erweitert wurde. Die Vorteile des gesamten Systems erläutert Norbert Zösch, Geschäftsführer der Stadtwerk Haßfurt GmbH.
Ab Ende 2021 sollen einem Netzabschnitt in Sachsen-Anhalt dem Erdgas erstmals bis zu 20 Prozent Wasserstoff beigemischt werden. Das ist ein neuer Spitzenwert, bislang liegt die Beimischgrenze bei rund 10 Prozent. Das Gemeinschaftsprojekt des Verteilnetzbetreibers Avacon und der DVGW ist Vorbild für den zukünftigen Einsatz von Wasserstoff in Gasverteilnetzen. Die Erkenntnisse aus Projekt sind wichtige Erkenntnisquellen für die Weiterentwicklung des DVGW-Regelwerks. Diese ist notwendig, um den klimaschonenden Energieträger Wasserstoff technisch sicher in das vorhandene Leitungssystem bis zum Endverbraucher zu integrieren – eine wichtige Voraussetzung für die Praxis der Gasversorgung.
von Frank Dietzsch & Andreas Schrader, DVGW e. V.
Der Energieträger Wasserstoff rückt seit einiger Zeit verstärkt ins Zentrum der Bundesregierungspläne für die zu meisternde Energiewende. In diesem Zusammenhang wurden im Rahmen des Ideenwettbewerbs „Reallabore der Energiewende“ insgesamt zwanzig Vorhaben als besonders förderungswürdig eingestuft. Mit den Reallaboren werden zukunftsfähige Energietechnologien unter realen Bedingungen und im industriellen Maßstab erprobt. Konkret bedeutet dies: Reallabore sind wichtige Experimentierräume, in denen in einem geografisch abgegrenzten und rechtlich abgesicherten Raum unter realistischen Bedingungen Erfahrungen gesammelt werden können. Außerdem lässt sich gut beobachten, wie sich das Zusammenspiel von Innovationen und regulatorischen Instrumenten entwickelt. Hauptziel ist dabei, den Regulierungsrahmen innovationsfreundlich und flexibel zu gestalten, unnötige Bürokratie zu vermeiden und die gesellschaftlichen Konsequenzen von Innovationen im Blick zu behalten. Zentrales Thema im Ideenwettbewerb ist CO2-armer Wasserstoff, um – so Bundeswirtschaftsminister Peter Altmeier –, „bei Wasserstofftechnologien die Nummer eins in der Welt zu werden.“ Wir stellen Ihnen sieben der ausgewählten Vorhaben kurz vor.